Kanal zwischen SeenKommentar: Wieder ein Luftschloss für den Rhein-Erft-Kreis

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So könnte der Kanal einmal aussehen.

Rhein-Erft-Kreis – Es scheint zum guten Brauch zu werden, dass im Bergheimer Kreishaus im Abstand von gut zehn Jahren an Luftschlössern mitgebaut wird. Und immer geht es um die Nach-Kohle-Utopien. Im Jahr 2001 begeisterte sich der selige Landrat Klaus Lennartz (SPD) für die Wasserwelt Deep Blue im Tagebau Garzweiler. Strände, Inseln, Wellnesshotels und Aquarien zum Abtauchen – alles im oder am Restloch des Tagebaus. Zehn Jahre später folgte Landrat Werner Stump (CDU) mit der Vision eines Winterwunderlands auf der Sophienhöhe – samt Skilift und Biathlonstrecke.

Rhein-Erft-Kreis und Düren: Ein Kanal zwischen zwei Seen

Nun wartet Landrat Frank Rock (CDU) in Kooperation mit seinem Dürener Amtsbruder Wolfgang Spelthahn (CDU) und anderen Partnern mit dem nächsten Wunschtraum auf: dem Kanal zwischen Inde- und Hambachsee. Es braucht nicht viel Fantasie, um zu erahnen, dass die Kosten für ein Projekt mit Wasserstraße, Radweg, Brücken und Schiffshebewerken schnell im dreistelligen Millionenbereich landen können.

Allen drei Projekten ist gemein, dass sie vornehmlich außerhalb des Rhein-Erft-Kreises spielen, Unsummen kosten und sich als Aprilscherze eignen würden, so utopisch und gigantomanisch kommen sie daher. Zwei Projekte sind schon wie Seifenblasen zerplatzt, und der Kanal im Kreis Düren ist auch erst mal nicht mehr als ein Stapel schöner Illustrationen.

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Regelmäßigen Nutzern des grau geschotterten, asphaltrissigen Radwegs entlang der Erft – also eines schon bestehenden „grünen Bands“ entlang eines „blauen Bands“ – dürfte die neue Vision wie ein Hohn vorkommen. Im Kreis selbst gelingt es seit Jahrzehnten nicht, den Erftradweg, der großes Potenzial hat, wenigstens in einen ordentlichen Zustand zu versetzen.

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