Gefahr im ParrigDarum müssen Eschen in Kerpen gefällt werden

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Das Foto zeigt eine Esche, die vom Pilz befallen ist. Das Wurzelwerk ist angegriffen, der Baum steht nicht mehr sicher.

Diese Esche im Parrig ist vom Eschentriebsterben befallen. Der Pilz hat die Wurzeln des Baums teilweise zerstört.

Den Bäumen wurde den Braunkohletagbau das Grundwasser entzogen. Das schwächt sie bei Befall von Pilzen. 

Das Eschentriebsterben macht auch den Eschen im Parrig zu schaffen. Viele von ihnen drohen umzufallen und Waldbesucher zu gefährden. Erst vor kurzem ist eine alte Esche über den Wanderweg in den Erftluftkanal gestürzt. Das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft fällt deshalb in den nächsten Wochen mehrere kranke Eschen in der Nähe des Kanals.

„Bei nahezu allen alten Bäumen im Auewald macht sich seit Jahrzehnten die Grundwasserabsenkung durch die Braunkohletagebaue bemerkbar“, erläutert Stephan Schütte, Leiter des Regionalforstamts Rhein-Sieg-Erft. Die Absenkung führe zu Wurzelschäden und begünstige den Befall mit Pilzen.

Die Folge: Ältere Bäume sind von innen hohl, besitzen kaum noch intakte Wurzeln und kippen schon bei leichten Stürmen um. Teilweise ist das auch bei Windstille der Fall.

Nur etwa ein Prozent aller Eschen ist gegen den Pilz resistent

Besonders bedroht werden die Eschen durch einen aus Asien eingeschleppten Pilz, der das Eschentriebsterben verursacht. Eine Nebenfruchtform des Pilzes Falsches Weißes Stängelbecherchen ist für die Krankheit verantwortlich. Der Pilz lebt als Parasit in den Blättern und Trieben der Esche. Gefährlich macht ihn, dass er sowohl junge als auch alte, kranke und gesunde Bäume befällt.

Viele Eschen, die das Forstamt in den vergangenen 30 Jahren zur Verjüngung des Auenwaldes angepflanzt hat, sind bereits abgestorben. Das Eschentriebsterben ist in den meisten Fällen tödlich für die Bäume – nicht zuletzt deshalb, weil es sie schwächt. Andere Pilzarten haben so leichtes Spiel. Laut Forstamt ist nur etwa ein Prozent aller Eschen gegen den Pilz resistent.

Während der Fällarbeiten sind einzelne Wege im Parrig gesperrt. Das Forstamt weist darauf hin, dass die gesperrten Wege auf keinen Fall betreten werden dürfen. „Besucher, die sich nicht an die Sperrungen halten, riskieren Leben, Gesundheit und ein Bußgeld“, sagt Schütte. Der Leiter des Forstamtes rät auch dazu, bei Wetterextremen wie Stürmen den Wald ganz zu meiden.

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