Stolpersteine gereinigtBlumendiebstahl trübt Gedenkaktion des Sindorfer Heimatvereins

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Die Stolpersteine der Familie Nathan in Sindorf, daneben liegen Rosen.

Neben die Stolpersteine legten die Mitglieder des Heimatvereins Blumen.

Die Blumen, die Sindorfer neben die Stolpersteine jüdischer Familien gelegt haben, sind verschwunden.

Regelmäßig gedenkt der Heimatverein „Sindorf gestern und heute“ am 27. Januar den Opfern des Nationalsozialismus und reinigt die in Sindorf verlegten Stolpersteine vor den früheren Wohnorten der Opfer. Zu der Aktion gehört auch, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer Blumen neben den gereinigten Stolpersteinen ablegen. Dieses Mal trübte ein Ereignis das Gedenken des Heimatvereins: Die Blumen waren bereits nach einer halben Stunde wieder verschwunden.

Mit Betroffenheit habe der Heimatverein feststellen müssen, dass die Blumen weg waren, teilt Schriftführer Branko Appelmann mit. „Respekt und Achtung der Opfer ist in diesem Fakt nicht zu erkennen.“ Das halte den Verein aber nicht davon ab, die Steine auch in Zukunft zu reinigen.

Stolperstein-Aktion richtet sich auch gegen Hass

Mit dem Reinigen der Stolpersteine gedenken die Sindorfer der beiden jüdischen Familien Kahn und Nathan. Die Steine, die an die Familien erinnern, sind an der Heppendorfer Straße und an der Herrenstraße verlegt. Dieses Jahr trugen Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde die Schicksalsberichte beider Familien vor.

Die Aktion sei aber nicht nur dem Gedenken an die Opfer gewidmet, sagt Vereinsmitglied Helga Feyen. „Sie richtet sich auch gegen den zunehmenden Hass gegen Juden und andere Minderheiten.“ In diesem Jahr beteiligten sich 40 Menschen an der Aktion des Heimatvereins.

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