Neubau in KerpenSiedlung Vinger Weg beeindruckt mit modernem Energiesystem

Lesezeit 2 Minuten
Am Vinger Weg haben die Bagger begonnen, altes Oberflächenmaterial für das neue Wohnviertel für 48 Häuser abzubaggern.

Am Vinger Weg haben die Bagger begonnen, altes Oberflächenmaterial für das neue Wohnviertel für 48 Häuser abzubaggern.

Kerpen – Die Baggerschaufel schiebt sich unter den alten Straßenbelag, der zu einem Haufen zusammengeschoben worden ist. Dann lädt der Fahrer die Brocken krachend auf einen Kipplaster, der rückwärts in die Baustelle eingefahren ist. Es geht voran am Vinger Weg zwischen Kerpen und Langenich. Dort entsteht ein bemerkenswertes Baugebiet, das durch seine Technik beeindruckt.

Für die zahlreichen Häuser im Baugebiet Vinger Weg soll es sowohl ein eigenes Quartiersstromnetz als auch ein Nahwärmenetz geben. So werde dort „quasi ein autarkes Energienetz mit umweltfreundlichen Technologien geschaffen“, schwärmt CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Ripp in einer Pressemitteilung. Er ergänzt: „Und dieses Projekt überzeugt nicht nur durch seine Umweltfreundlichkeit, sondern auch durch seine Wirtschaftlichkeit.“

Auch öffentlich geförderte Wohnungen sollen entstehen

Überwiegend sollen am Vinger Weg Einzel- und Doppelwohnhäuser entstehen, aber auch Mietwohnungen, die öffentlich gefördert werden und dadurch mietgünstig sein sollen. Michael Kreusch, Geschäftsführer der Stadtwerke, erläutert das energetische Konzept auf Anfrage: „82 Ein- und drei Mehrfamilienhäuser sollen an das Nahwärmenetz angeschlossen werden.“ Die Verhandlungen seien schon teilweise abgeschlossen, sodass das Projekt wirtschaftlich umsetzbar sei.

Normalerweise sei das Heizwasser, das durch die Rohre fließt, 60 bis 65 Grad warm, so Kreusch. Am Vinger Weg solle es aber nur 15 bis 45 Grad warm sein. Dadurch könne die „Heizung“ bei heißem Wetter auch als Kühlung eingesetzt werden. Das System sei „nicht teurer“ als klassische Nahwärmekonzepte, versichert Kreusch. Durch Wärmepumpen an den Häusern werde das Heizwasser von 45 auf 60 bis 65 Grad erhitzt.

Strom wird vor Ort mit Photovoltaikanlagen gewonnen

Elektrische Energie solle durch zwei Blockheizkraftwerke, aber auch durch den Bau zahlreicher Photovoltaikanlagen auf den Dächern erzeugt werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Damit speise man die Wärmepumpen und elektrische Speicher. Weiterhin sollen Boxen angeboten werden, mit denen die Hausbesitzer ihre Elektroautos laden könnten, erläuterte der Stadtwerke-Geschäftsführer. Für die CDU-Fraktion ist das Konzept ein Erfolg. Ripp sagte: „Dies sind Lösungen, die für alle einen Gewinn darstellen. Die Umwelt, die Hausbewohner und die Stadtwerke profitieren gleichermaßen durch die Umsetzung dieses Projektes.“

Außerdem könne das Konzept auch auf andere Wohn- oder Gewerbegebiete übertragen werde.

KStA abonnieren