Drei Jahre HaftPolizei stoppte in Kerpen 23-Jährigen mit zehn Kilogramm Marihuana

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Das Bild zeigt einen Anwalt mit seinem 23 Jahre alten Mandanten. Der junge Mann ist mit zehn Kilogramm Marihuana in Kerpen erwischt worden.

Ein 23-Jähriger ist mit zehn Kilogramm Marihuana in Kerpen erwischt worden. Jetzt muss er für drei Jahre in Gefängnis.

Zu einer Haftstrafe von drei Jahren hat das Landgericht einen Mann verurteilt, der in Kerpen mit zehn Kilogramm Marihuana im Kofferraum erwischt wurde.

In einer recht eindeutigen Situation griffen Beamte vom Einsatztrupp der Autobahnpolizei Köln am 13. September 2022 einen 23-Jährigen auf, der mit seinem Opel Astra auf der A 4 unterwegs war. Im Kofferraum hatte er mehrere Kisten mit Beuteln, in denen sich Marihuana befand. „Wir schätzten es auf zehn Kilogramm“, äußerte vor dem Landgericht im Zeugenstand in 44-Jähriger, der am Einsatz beteiligt war.

23-Jähriger fiel Beamten auf der A4 bei Kerpen auf

Seine Einheit versehe Dienst in Zivil, erläuterte der Polizist. Als der 23-Jährige sie überholt habe, hätten sie sich entschieden, ihn zu kontrollieren und hielten ihn in Höhe von Kerpen-Sindorf an. „Es war auffällig, dass er nervös war. Er hat mit den Augen gezuckt“, erinnerte sich der Polizist: „Er hat uns erzählt, er wolle nach Köln zum Hauptbahnhof, dort etwas essen und Freunde treffen.“ Auf die Frage, ob sich etwas im Kofferraum befinde, habe der angehaltene Fahrer direkt eingeräumt: Ja, aber das gehöre nicht ihm. Der 23-Jährige wurde daraufhin festgenommen und saß seit dem 14. September in Untersuchungshaft.

Es war auffällig, dass er nervös war. Er hat mit den Augen gezuckt
Zivilbeamter der Autobahnpolizei

Nun fand vor dem Landgericht der Prozess gegen ihn statt. Die Staatsanwaltschaft legte ihm zur Last, Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge ins Land eingeführt und damit Handel getrieben zu haben. „Der Anklagevorwurf ist richtig“, bestätigte Verteidiger Peter Schäfer aus Aachen. Sein Mandant konsumiere gelegentlich Marihuana. Zweimal habe er, um seinen eigenen Konsum zu finanzieren, für seinen Dealer das Rauschmittel in Portionseinheiten abgefüllt.

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Dafür habe er am Tag 100 bis 150 Euro erhalten, die er direkt wieder in Betäubungsmittel umgesetzt habe. Kurz vor dem Tattag habe der Dealer gefragt, ob der Mandant, der durch seine reguläre Arbeit für einen Kurierdienst viel nach Deutschland gefahren sei, für ihn Marihuana nach Köln bringen könne. Für ein Honorar von 750 Euro habe dieser sich dazu bereit erklärt. Zur geplanten Übergabe am Kölner Hauptbahnhof sei vereinbart gewesen, dass er von dort aus seinen Dealer anrufe, um zu erfahren, wie es weitergehen solle.

Drogen sollten in Köln am Bahnhof übergeben werden

Über die genaue Menge an Drogen will er nichts gewusst haben: „Aber ich habe mir schon gedacht, dass es um eine Menge im Kilobereich ging“, gab der Angeklagte zu. Die Staatsanwaltschaft bezifferte das genaue Gewicht auf 9,8 Kilogramm. Angesichts dieses Volumens und des Wirkstoffgehaltes sei Grenzwert der nicht geringen Menge um das 214-Fache überschritten gewesen, so der Staatsanwalt. Der Angeklagte gestand, dass ihm klar war, dass der Stoff für den Handel bestimmt war. „Können Sie Angaben über Ihren Auftraggeber machen?“, wollte der Vorsitzende Richter wissen.

Ich kann nicht den Auftraggeber nennen, da habe ich Angst um meine Familie
Angeklagter im Gerichtssaal

„Das kann ich nicht, da habe ich Angst um meine Familie“, sagte der verheiratete Mann, der Vater einer zweijährigen Tochter ist. „Ist es ein gefährlicher Mensch?“, fragte der Richter nach. „Ich möchte nichts riskieren“, sagte der junge Mann, dessen Familienangehörige teilweise zum Verfahren angereist waren und im Zuschauerraum saßen. Angesichts des Geständnisses verzichtete die Kammer auf die Vernehmung weiterer Zeugen. Der Mann wurde zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt, die angesichts der Höhe nicht zur Bewährung ausgesetzt werden kann.

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