SexualpädagogikStadt Kerpen erarbeitet nach großen Diskussionen eigenes Kita-Konzept

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Ein Kerpener Kindergarten.

Das Konzept eines Kerpener Kindergartens sorgte in den vergangenen Wochen für Diskussionen.

Vier Stadtratsfraktionen haben die Verwaltung um Auskunft hinsichtlich sexualpädagogischer Kita-Konzepte gebeten. Sie fordern mehr Informationen für Eltern.

Kontrovers und teilweise unsachlich sei über das sexualpädagogische Konzept eines Kindergartens diskutiert worden. Dieser Meinung sind mehrere Fraktionen im Stadtrat. Aus diesem Grund haben sie einen Dringlichkeitsantrag im Jugendhilfeausschuss gestellt.

Der Antrag beschäftigt sich mit der Berichterstattung über das Konzept, Gewaltaufrufen gegen Eltern und Kita-Mitarbeiter und damit, wie die Stadt mit sexualpädagogischen Konzepten umgeht. Hierzu forderten die Fraktionen von SPD, Grünen, Linke, FDP und zwei Stadtverordnete Auskunft von der Verwaltung. Die Antragsunterzeichner vertreten die Ansicht, dass Eltern oft das Wissen fehle, um das Thema sexuelle Bildung in Kindergärten zu beurteilen. „Die ganze Diskussion hat gezeigt, dass Eltern enorm uninformiert sind“, sagte Rébecca Neumann (UWG) im Jugendhilfeausschuss. Der fachliche Input fehle völlig.

Alle Ratsfraktionen verurteilen Gewaltaufrufe gegen Eltern

Doch so kurzfristig konnte die Verwaltung nur einen Teil der Fragen beantworten. Sexualpädagogische Konzepte würden von den Trägern erarbeitet, sagte Jugendamtsleiterin Martina Kretschmann. Deshalb sei es auch deren Aufgabe, Eltern über zu informieren und nicht die der Stadt. Laut Kretschmann verfasst die Stadt aktuell eigene Konzepte für die Kindergärten, deren Träger sie ist. „Das Fachamt ist hinsichtlich der Formulierungen sensibilisiert“, sagte Kretschmann.

Auch die freien Träger seien um „kritische und sensible Betrachtung“ ihrer Konzepte gebeten worden. Zudem sei die Stadt im Austausch mit dem Landesjugendamt, wie die Eltern beim Thema sexualpädagogische Konzepte „abgeholt“ werden könnten. Zu den Gewaltaufrufen in den Sozialen Medien will sich die Stadt schriftlich äußern. Die Gewaltaufrufe verurteilen alle Ratsfraktionen. Auch die AfD, die die ursprüngliche Anfrage zum Konzept gestellt hatte.

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