Abo

Bürger beschweren sichStraßenprostitution in Rhein-Erft geht trotz Verbot weiter

Lesezeit 2 Minuten
Straßenprostitution ist derzeit laut Corona-Schutzverordnung verboten. Das Bild entstand an der Landstraße 496. (Archivbild)

Straßenprostitution ist derzeit laut Corona-Schutzverordnung verboten. Das Bild entstand an der Landstraße 496. (Archivbild)

Kerpen/Rhein-Erft-Kreis – Entgegen den Corona-Hygienevorschriften geht die Straßenprostitution offenbar weiter. Mit diesem Problem beschäftigen sich die Mitarbeiter des Kerpener Ordnungsamtes derzeit. Zu beobachten sei Prostitution, so heißt es, insbesondere an der Landstraße 496 (der ehemaligen B 264) zwischen Türnich und Frechen, wo auch in den vergangenen Jahren immer mal wieder Prostituierte ihre Dienste angeboten hatten. Dies haben auch Leser beobachtet, die der Stadtverwaltung Kerpen Untätigkeit vorwerfen.

Erhard Nimtz, Pressesprecher der Stadtverwaltung, bestätigt, dass auch seinem Haus bereits aufgefallen sei, dass an der Bundesstraße immer mal wieder Frauen sexuelle Dienstleistungen anböten. Normalerweise sei dies nicht verboten, in Corona-Zeiten aber eben doch: Bei sexuellen Dienstleistungen außerhalb einer „Einrichtung“ sieht die Corona-Schutzverordnung ein Bußgeld von 1000 Euro vor. Zahlen müssen nicht etwa die Freier, sondern die Anbieterin oder der Anbieter der Dienstleistung.

Platzverweise und Bußgelder wurden schon verhängt

Den Vorwurf der Untätigkeit weist Nimtz allerdings zurück: Das Ordnungsamt kontrolliere täglich an den einschlägigen Abschnitten der Straße, an der es einen kleinen Parkplatz gebe. Man habe auch schon Bußgeld verhängt und Platzverweise ausgesprochen. Zudem sei der Stadt bekannt, dass auch die Polizei kontrolliere. Angesichts vieler Aufgaben des Ordnungsamtes zur Durchsetzung der Corona-Maßnahmen sei es allerdings nicht möglich, städtische Mitarbeiter rund um die Uhr loszuschicken. So könne es immer wieder einzelne Verstöße geben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Inwieweit es ähnliche Probleme in anderen Kommunen im Kreis gibt, ist unklar. Straßenprostitution gab es in den vergangenen Jahren mal an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet von Bedburg. Das Problem sei aber schon vor Corona wieder verschwunden, so ein Sprecher der Stadt: „Wir liegen brach.“

Ähnlich sieht es in Hürth aus. Das Stadtgebiet grenzt an den Straßenstrich auf Kölner Gebiet. Doch auch Hürth habe damit im Moment keine Probleme, berichtet ein Sprecher. Anders ist es in Frechen. Hier soll es ab und an noch Straßenprostitution geben, heißt es bei der Stadtverwaltung, man gehe dagegen mit Fingerspitzengefühl vor. So würden Prostituierte ermahnt und des Platzes verwiesen. Bußgeld sei noch nicht verhängt worden.

KStA abonnieren