Geplante Rodungen an der HelmholtzstraßePulheimer Grüne sorgen sich um Igel

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Sorgen um Igel, die sich jetzt im Winterschlaf befinden, machen sich Grüne und BVP.

Sorgen um Igel, die sich jetzt im Winterschlaf befinden, machen sich Grüne und BVP.

Pulheim-Brauweiler – Grüne und BVP (Bürgerverein Pulheim) appellieren in einem offenen Brief an Bürgermeister Frank Keppeler, die geplanten Rodungsarbeiten an der Helmholtzstraße nicht vorzunehmen.

Sie hätten „insbesondere für Igel, die dort ihren Winterschlaf halten, fatale Folgen. Igel befinden sich in der Regel je nach Witterung bis Mitte/Ende März im Winterschlaf und haben in der jetzigen Jahreszeit keine Überlebenschance in der freien Natur“, heißt es in dem Brief der beiden Fraktionen. Sollte die Stadt dennoch an den Rodungsarbeiten festhalten, so bedeute dies, dass die Schlafstätten zerstört und die geschützten Tiere gegebenenfalls verletzt oder sogar getötet würden.

Pulheim-Brauweiler: Bushaltestelle geplant

Die Stadtverwaltung hatte mitgeteilt, dass in einer städtischen Grünfläche an der Helmholtzstraße auf einer Länge von rund 25 Metern Sträucher entfernt werden müssten. An der Stelle ist ein Haltepunkt für Busse geplant, die Besucherinnen und Besucher zur Abtei Brauweiler bringen. Die Fahrzeuge halten auf der Straße. Von dem neuen Haltepunkt wird ein rund 760 Meter langer Rad- und Gehweg durch den Abteipark zur Abtei führen. Das Konzept der Stadtverwaltung und des Landschaftsverbandes Rheinland – ihm gehört die Abtei Brauweiler – hatte der Fachausschuss im August 2019 einstimmig beschlossen. Über diesen Beschluss schreiben Grüne und BVP in ihrem offenen Brief: Es gebe einen einstimmigen Beschluss „zur Einrichtung dieser Haltestelle, allerdings ging aus der damaligen Verwaltungsvorlage nicht hervor, dass dies dazu führt, dass Hecken und Sträucher in erheblichem Umfang gerodet werden sollen. Vielmehr war in dieser Vorlage (83/2019) ausschließlich die Rede von Bodendeckern, welche entfernt werden müssten.“ Insoweit seien die Fraktionen zum Teil von anderen Tatsachen ausgegangen und beanstandeten nun den Beschluss. Das Thema müsse erneut im Umweltausschuss behandelt werden.

Sollte sich die Stadtverwaltung der Rechtsauffassung, dass es für die Rodung eines neuen Beschlusses bedürfe, nicht anschließen, fordern Grüne und BVP Schutzmaßnahmen für die gefährdeten Igel. Das Gelände müsse vor den Rodungsarbeiten gründlich abgesucht werden, es sollten auch Fachleute dabei sein. „Sollten schlafende Tiere gefunden werden, sind diese aufzunehmen und unverzüglich in eine Igelstation zu bringen, damit dort Erste Hilfe geleistet werden kann.“

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Die Stadtverwaltung teilt dazu mit: Die anstehenden Arbeiten würden in zwei Schritten vorgenommen. „Dabei werden die Sträucher zunächst vom Bauhof auf den Stock gesetzt. Die weiteren Arbeiten erfolgen dann erst im April durch die Jahresvertragsunternehmer.“ Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofs würden zudem regelmäßig über die Anforderungen an den Kleintierschutz unterrichtet. „Bei allen grünpflegerischen Arbeiten finden die Schutzmaßnahmen Anwendung. Auch der Igelschutz ist mithin selbstverständlich gewährleistet. Die weiteren Hinweise werden verwaltungsseitig einer Prüfung unterzogen“, heißt es dazu im Rathaus.

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