Neubau statt SanierungVfR Sinnersdorf soll ein neues Vereinsheim bekommen

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Das Vereinsheim des VfR Sinnersdorf.

Der Verein für Rasensport Sinnersdorf bekommt ein neues Vereinsheim. Die Stadtverwaltung hatte zu einem Neubau geraten, der Ausschuss für Hochbau und Liegenschaften hat dem zugestimmt.

Das Gebäude aus den 70er Jahren entspricht auch in puncto Energieverbrauch nicht den heutigen Vorgaben.

Sinnersdorf bekommt ein neues Vereinsheim. Die Stadtverwaltung hatte zu einem Neubau geraten, der Ausschuss für Hochbau und Liegenschaften hat dem nun zugestimmt. Ursprünglich hatte die Stadtverwaltung vor, das Gebäude aus den 70er-Jahren zu sanieren. 100.000 Euro hatte sie dafür 2015 in den Haushalt eingestellt. 2022 hatte sie diese Summe auf 400.000 Euro aufgestockt. Zuletzt nahm ein Sachverständiger das Gebäude unter die Lupe, der anschließend zu einem Neubau riet.

Einiges spricht gegen eine Sanierung des Vereinsheims am Willi-Schumacher-Weg nahe dem Randkanal. „Das Gebäude ist aktuell in einem sanierungsbedürftigen Zustand, es hat an vielen Stellen einen erheblichen Sanierungsrückstand“, schreibt das Fachamt im Beschlussvorschlag für den Fachausschuss. In puncto Dämmung und Energieverbrauch entspreche das Gebäude nicht heutigen Vorgaben.

Nicht genug Umkleidekabinen

Es gibt nicht genügend Umkleiden und Duschen, die Damen- und Herrenmannschaften zeitgleich, aber getrennt voneinander, nutzen können. Auch für Sportlerinnen und Sportler mit Handicap ist das Gebäude ungeeignet. Zudem ist die Größe des Gebäudes dem heutigen Bedarf des Sportvereins nicht mehr angemessen, weil heute wesentlich mehr Mannschaften auf dem Gelände trainieren als in den 70er-Jahren.

Würde der Bau saniert, müsste er die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes, kurz GEG, erfüllen. Die Sanierung wäre sehr aufwendig und teuer, weil das Vereinsheim bis auf den Rohbau abgetragen werden müsste, das wäre nach Ansicht der Fachleute nicht wirtschaftlich.

Energieeinsparung erhofft

Hinzu kommt, dass bei einer Sanierung unerwartete bauphysikalische oder statische Probleme auftreten und schadstoffhaltige Baustoffe auftauchen könnten. Da die Gewerke auf technisch nicht überprüfbarem Untergrund des Altbaus werden bauen müssen, rechnet die Stadt mit Gewährleistungsausschlüssen. Sollten also Mängel auftreten, hätte sie keinen Anspruch, dass die Firmen diese beseitigen. Außerdem wäre eine behindertengerechte Sanierung nach Einschätzung der Stadtverwaltung „nur sehr schwer und mit Abstrichen“ realisierbar.

Angesicht all dieser Punkte rät die Stadtverwaltung zu einem Neubau, der die heutigen Anforderungen erfüllt, wirtschaftlicher ist und deutlich höhere Energieeinsparungen erwarten lässt. Die Kosten für Sanierung und Ausbau werden mit rund 1,15 Millionen Euro angegeben. Für einen Neubau ist laut Stadtverwaltung mit Kosten von derzeit rund 1,35 Millionen Euro zu rechnen. 400.000 Euro sind für das Bauprojekt bereits reserviert. Weitere 72.000 Euro hat die Kämmerei in den Nachtragshaushalt eingestellt. Die Summe von 878.000 Euro, die dann noch fehlt, soll zum Haushalt 2024 angemeldet werden.

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