Neueröffnung in Pulheim trotz PandemieDen Traum vom eigenen Friseur-Salon erfüllt

Lesezeit 3 Minuten
Viel mehr als nur Waschen, Schneiden, Föhnen: Sandra Büttgen lebt ihren Traum und hat mitten in der Corona-Pandemie einen Friseursalon in Pulheim eröffnet.

Viel mehr als nur Waschen, Schneiden, Föhnen: Sandra Büttgen lebt ihren Traum und hat mitten in der Corona-Pandemie einen Friseursalon in Pulheim eröffnet.

Pulheim – „Ich hatte einen Traum“, sagt Sandra Büttgen, „den Traum vom eigenen Friseursalon, in dem ich jeden Tag meine Kundschaft und mich selbst glücklich machen kann.“ Die 36-Jährige strahlt. Ein Friseursalon, ausgerechnet in diesen unsicheren Corona-Zeiten? Das hört sich eher nach einem Alptraum an.

Wegen der Corona-Pandemie steht die Kundschaft immer wieder einmal vor verschlossenen Friseursalon-Türen. Der letzte Lockdown ist noch gut in Erinnerung. Deshalb hielten es einige Pulheimer zunächst für einen Aprilscherz, als Sandra Büttgen voller Enthusiasmus ausgerechnet am 1. April mitten in der Stadt an der Venloer Straße 99 ihren Salon „Dreamhair“ eröffnete.

Es war aber ganz real und ernst gemeint. „Träume dürfen nicht zerplatzen wegen der Pandemie“, sagt sie energisch.

Erster Kunde schrie „Hurra“

Eine Eröffnungsfeier konnte Büttgen am ersten Tag nicht veranstalten, die Corona-Hygieneregeln hielten sie und ihr Team im rund 300 Quadratmeter großen Salon strikt ein. Aber alle schritten mit Schwung zur Tat. Statt Kaffee gab es Masken, darunter aber strahlende Gesichter.

„Unser allererster Kunde riss nach dem Schnitt draußen vor der Tür die Arme in die Höhe und rief »Hurra, ich war beim Friseur!«“, erzählt Sandra Büttgen und lacht. Seitdem ist sie der felsenfesten Überzeugung, alles richtig gemacht zu haben. „Jetzt lebe ich meinen Traum“, sagt sie zufrieden.

„Jeder Tag ist anders“

Dass sie eines Tages Friseurin werden würde, stand schon im Kindergartenalter fest. Damals schnitt sie ihren Barbie-Puppen die Haare ab, die leider nicht nachwuchsen. Es folgte eine Ausbildung in Köln, 2021 wurde sie Friseurmeisterin. „Damals habe ich gemerkt, dass dieser Beruf mich wirklich glücklich macht“, sagt Sandra Büttgen. „Jeder Tag ist anders. Gemeinsam mit den Kunden schaue ich, was ich zaubern kann, und das fertige Produkt sehe ich sofort.“

Sie wechselte schließlich nach Pulheim, wurde hier Salonleiterin und entschloss sich im Dezember 2020, den Salon mit neuem Konzept von ihrer Vorgängerin zu übernehmen. Das war mitten im zweiten Lockdown, aber das schreckte die Mutter eines siebenjährigen Sohnes nicht ab. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, habe sie gedacht.„Gemeinsam hat der Familienrat beschlossen, das jetzt durchzuziehen, auch wenn der Start holprig wird.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Wellness, Entspannung, gute Gespräche und auch ein wenig Würde dank einer neuen Frisur – all das sehnten viele Menschen in diesen schwierigen Zeiten herbei.

„Heute Morgen hat eine Kundin zu mir gesagt, ich gebe ihr ein Stück Leben zurück“, erzählt sie. In solchen Momenten weiß Sandra Büttgen, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Trotz einer ungewissen Zukunft und der Sorge vor erneuten Schließungen.

„Wenn sich keiner mehr selbstständig macht, was bleibt dann in unseren Städten?“, fragt sie. „Wir bleiben optimistisch, halten fest zusammen und schaffen uns hier neue Perspektiven. Träume können auch in diesen Zeiten in Erfüllung gehen.“ Mehr Informationen gibt es auf der Webseite des Salons.

KStA abonnieren