Diskussion in FraktionenAusschüsse unterstützen Bau des Donatus-Quartiers in Pulheim

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Neben der LVR-Donatusschule soll ein inklusives Wohnquartier entstehen.

Neben der LVR-Donatusschule soll ein inklusives Wohnquartier entstehen.

Pulheim-Brauweiler – Auf dieses Signal hat der Verein Inklusion lange gewartet. In einer gemeinsamen Sitzung haben Umwelt- und Planungsausschuss grünes Licht für das geplante inklusive Donatus-Quartier gegeben. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 140 Brauweiler war einstimmig.

Bekanntlich möchte die Bauen für Menschen GmbH, eine Tochter des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), an der Helmholtzstraße ein Wohnquartier mit sieben Gebäuden und einer Tiefgarage errichten. 57 Zwei- bis Vierzimmer-Wohnungen für 144 junge und ältere Menschen, für Familien und Alleinstehende sowie Wohngemeinschaften für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sind geplant. Sie sind barrierefrei, einige sind auch rollstuhlgerecht.

Heimat für Verein der Inklusion

In dem Wohnquartier soll auch der Verein Inklusion eine Heimat finden. Den Verein, der neun jungen Menschen mit Handicap Arbeit in regulären Betrieben verschafft hat, hat der Stommelner und Initiator des Bauprojekts, Manfred Kaune, mit anderen Eltern vor mehr als fünf Jahren gegründet.

Das Grundstück für das Wohnquartier ist da. Es liegt neben der LVR-Donatusschule, 350 Meter vom Zentrum entfernt. Eigentümer ist der LVR, dem auch die Abtei Brauweiler gehört. Damit das Grundstück, das als Erweiterungsfläche für die Schule ausgewiesen ist, in der geplanten Form bebaut werden kann, muss der Bebauungsplan geändert werden.

Grundstück gehört dem LVR

Uneins waren die Fraktionen in puncto „Baulandmanagement im Innenbereich“, einer Art Infrastrukturabgabe. Da der Wert eines Grundstückes steigt, wenn es bebaut wird, so die Argumentation der Stadt, möchte sie private Investoren oder Bauträger an den Kosten für die notwendige Infrastruktur beteiligen. Die Rede ist von zusätzlichen Plätzen in Kitas oder Schulen, aber auch von Spielplätzen und Straßen. Soziale und umweltschützende Vorhaben sollen begünstigt werden. Im konkreten Fall ist von einem sechsstelligen Betrag die Rede, den die Gesellschaft zahlen müsste, um auf ihrem Grundstück bauen zu können.

Die SPD plädierte dafür, bei dem inklusiven Donatusprojekt auf die Abgabe zu verzichten. Bürgerverein und FDP unterstützten den Antrag. Die CDU und eine Mehrheit der Grünen – nur drei von ihnen enthielten sich – sahen dafür keine Veranlassung. Mit dem Thema müsse sich der Fachausschuss, in dem Fall der Ausschuss für Hochbau und Liegenschaften, befassen.

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Er tagt übermorgen. Es freue die Vereinsmitglieder sehr, dass die Politik das Projekt ausdrücklich und einstimmig unterstütze, sagt Manfred Kaune. Der Beschluss sei ein Meilenstein für das Donatus-Quartier. „Es wäre schön, wenn es jetzt zügig weitergehen würde. Die jungen Menschen mit Behinderung sind nun zwischen 27 und 30 Jahre alt und wollen nicht mehr bei Mama und Papa wohnen.“

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