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DreharbeitenBürger blicken vor laufender Kamera auf 50 Jahre Pulheim zurück

Lesezeit 3 Minuten
Mit einem Handy werden eine Frau und ein Mann gefilmt. Sie unterhalten sich.

Maria Schmitz (links), im Gespräch mit Moderator Andreas Schnabel, hat in Stommeln so einiges erlebt. 

Der 30-minütige Streifen wird beim Stadtfest am 5. Juli gezeigt. Die Redaktion war bei den Dreharbeiten in den Dierks-Studios dabei.

Ein halbes Jahrhundert Pulheim Revue passieren lassen, wer könnte das besser als die Pulheimer selbst? Genau vor 50 Jahren wurde Pulheim im Rahmen der kommunalen Gebietsreform mit seinen zwölf Ortsteilen zur eigenständigen Gemeinde. Ein Anlass zur Freude und eine gute Gelegenheit, in die eigene Vergangenheit zu schauen und einen Blick auf die Zukunft zu werfen.

Pulheim: Dreharbeiten in den Dierks-Studios

Das Kulturnetzwerk Pulheim schafft dafür einen circa 30-minütigen Film mit spannenden, lustigen oder alltäglichen Situationen aus den letzten 50 Jahren. Ein ambitioniertes Kunstwerk. „Alles ist wichtig, denn alles ist passiert“, sagt Raimund Hegewald vom Kulturnetzwerk.

In den Stommelner Dierks-Studios gaben sich statt wie früher Tina Turner, Michael Jackson, die Scorpions, Lionel Richie und Herbert Grönemeyer zuletzt Albert Kandels, Leiter des Heimatmuseums Stommeln, die langjährige Stommelner Ortsvorsteherin Maria Schmitz und viele Pulheimer die Klinke in die Hand.

Das partnerschaftliche Wir-Gefühl der Stommelner ist mit den Jahren auf ganz Pulheim übergegangen
Maria Schmitz, Ortsvorsteherin von Stommeln

Vor laufender Kamera, moderiert von Schriftsteller Andreas Schnabel, plauderten sie über das, was in ihrem Ort in den vergangenen 50 Jahren geschah. „Die Eingemeindung war ja für Pulheim ganz toll, aber für die Stommelner nicht so“, erklärte Maria Schmitz. „Sie mussten ihre Selbstständigkeit aufgeben. Aber das partnerschaftliche Wir-Gefühl der Stommelner ist mit den Jahren auf ganz Pulheim übergegangen.“

Albert Kandels erinnerte sich, wie er 1971 mit seiner Frau aus der Eifel das erste Mal nach Stommeln kam. „So einen schönen Dorfanger habe ich nie zuvor gesehen“, schwärmte er. Er zog nach Stommeln, stieg in die ortsansässige Politik und Historie ein und führt bis heute Interessierte durch den Ort und das Heimatmuseum, spannende Anekdoten inklusive.

Pulheim: Käsebrötchen für die Gäste

„Die Frau, die Familie Köster gepflegt hatte, bekam ein Erbe von den beiden. Von diesem Geld wurde später der Dr. Hans-Köster-Saal in Pulheim gebaut“, erklärte Kandels. Im Heimatmuseum befindet sich auch die Käsewaage von Ursula Dierks, der Mutter des weltweit bekannten Musik-Produzenten Dieter Dierks.

Sie war die Patentante von Guido Leidheuser, Mitglied des Kulturnetzwerkes Pulheim. „Sie hatte im Haus einen winzigen Tante-Emma-Laden und hat für die prominenten Gäste Käsebrötchen geschmiert und Strammen Max zubereitet“, erinnerte sich dieser. „Dann sagte meine Tochter immer: Toll, die Scorpions sind wieder da.“

Vor genau 50 Jahren nahm die Rockband in den Dierks-Studios ihren Hit „Rock you like a hurricane“ auf. Jetzt präsentiert Liedermacher Peter Worms hier das gemeinsam mit Alexander Teschner für die „Pulheim-Revue“ und das Stadtfest produzierte Lied „50259 - Der Pulheim-Song“. Auch, wenn es die gemeinsame Postleitzahl zwar erst seit 1993 gibt.

Der Film „Pulheim-Revue - Deine Geschichte, unser Film“ wird beim Stadtfest am 5. Juli, 11 Uhr in Dr. Hans-Köster-Saal gezeigt. Dies ist der Auftakt einer großen Liveshow, die alle Mitwirkenden des Films im kommenden Jahr auf die Bühnen Pulheims bringen wird.


Mitmachen ist noch möglich

Wer sich beteiligen will und seine persönliche Pulheim-Geschichte erzählen oder Fotos und Videos schicken möchte, kann sie auf der Website des Kulturnetzwerks hochladen und per E-Mail oder unter 02238/4623503 Kontakt aufnehmen. (epe)