Gefährliche SituationenPulheim setzt Halteverbot an der Grundschule um – „Elternhaltestelle“ kommt

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Das Foto zeigt Radfahrer vor einer Schule und Kinder auf ihrem Heimweg.

Die Halteverbotsschilder stehen, enthüllt werden sie erst nach den Herbstferien.

Das Halteverbot an der katholischen Grundschule tritt noch vor den Herbstferien in Kraft. Eltern hatten sich mit einem Hilferuf an die Stadt gewandt.

Noch sind die Halteverbotsschilder am Buschweg in Plastik gehüllt. Das wird zunächst auch so bleiben. Die Stadtverwaltung rechnet nicht damit, dass das Parkverbot im Umfeld der katholischen Grundschule noch vor den Herbstferien in Kraft tritt. „Wir sind gerade in der Abstimmung mit den Schulen“, teilt Stadtsprecherin Ruth Henn auf Anfrage mit.

Das vom Ausschuss für Tiefbau und Verkehr im Frühjahr beschlossene Parkverbot auf dem Buschweg soll montags bis freitags von 7.30 bis 16 Uhr gelten. Darüber hinaus wird die Stadt eine „Elternhaltestelle“ auf dem Parkplatz am Schützenheim einrichten. Vorbereitungen dafür seien getroffen, so die Stadtsprecherin.

Verkehrschaos vor Pulheimer Schule wird größer

Mit dem Einrichten von Halteverbotszonen reagiert die Stadt auf einen Hilferuf der Schulpflegschaft. Im Januar hatte die Vorsitzende Kim-Aline Leopoldt in einem Schreiben auf das immer größer werdende Verkehrschaos vor Unterrichtsbeginn und nach Unterrichtsschluss hingewiesen. Vom Buschweg aus ist neben der Grundschule auch das Schulzentrum mit Realschule und Gymnasium erreichbar.

Die Schulpflegschaftsvorsitzende hatte von massiv gefährdenden und belastenden Situationen berichtet, da auf den Bürgersteigen geparkte Autos die Schüler zwingen würden, auf die Straße auszuweichen. Auch von Autos, die zu schnell auf dem Buschweg unterwegs sind oder über den Bürgersteig ausweichen und Schüler gefährdeten, war in dem Schreiben die Rede.

Da die Schulpflegschaft befürchtet, dass Kinder bei Unfällen verletzt werden, hatte sie angeregt, den Buschweg im Abschnitt Bussard- und Starenweg in eine Einbahnstraße zu verwandeln. Das hatte die Stadtverwaltung abgelehnt, da der Verkehr durch eine Einbahnstraßenregelung auf andere Straßen und somit auch „an andere sensible Stellen“ verlagert würde und Verkehrsteilnehmer Umwege fahren müssten.

Auf die Kritik der Fraktion Bürgerverein Pulheim, kurz BVP, die Anwohner seien im Vorfeld nicht über die Parkverbote informiert worden, teilt Ruth Henn mit: Dies sei rechtlich nicht vorgesehen, da es sich um eine Verkehrsregelung für die Allgemeinheit handele. Die Stadt will die Parkverbote verschärft überwachen und den Fachausschuss nach einem Jahr über den Sachstand informieren.


„Achtung, Schulweg!“: Jetzt beteiligen und Schulwege sicherer machen

Wir möchten eine möglichst umfassende Dokumentation der Gefahrenstellen auf Schulwegen in Köln und dem Rhein-Erft-Kreis erstellen und rufen daher mit dem Automobil-Club Verkehr dazu auf, Gefahrenstellen zu melden und zu dokumentieren. So wollen wir konstruktiv dazu beitragen, Gefährdungen von Schülerinnen und Schülern zu erkennen und zu reduzieren. Das geschieht über den CrowdNewsroom, eine Online-Plattform des investigativen Recherchenetzwerks Correctiv. Hier geht es zum Formular.

Grundschulen können sich bei den regionalen Radiosendern wie Radio Erft an einer Verlosung beteiligen, um Sicherheitswesten zu gewinnen. Mehr Infos dazu gibt es auf radioerft.de

Ein vergleichbares Projekt hatte erstmals die Schweizer Zeitschrift „Beobachter“ gemeinsam mit Correctiv organisiert. Alle Infos zur Aktion gibt es auf www.ksta.de/schulweg und www.rundschau-online.de/schulweg.


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