Die Familie bedeutet dem Paar, das seit 2006 in Stommeln wohnt und am Sonntag (1. Juni) seinen 60. Hochzeitstag feiert, alles.
DiamanthochzeitIrene und Rudolf Tepper aus Pulheim starteten turbulent in ihre Ehe

Sie gehen mit Optimismus durch das gemeinsame Leben - Irene und Rudolf Tepper sind seit 60 Jahren verheiratet.
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„Ich war mal ein wilder Musiker“, sagt Rudolf Tepper (81) und lacht. Ehefrau Irene (81) stimmt ein. Als Sänger der Beat-Band „The four savages“ fiel ihm 1964 die junge quirlige Irene, die damals Hölzel hieß, vor der Bühne in Münster auf. In der Pause spendierte er ihr einen Martini, den sie entschieden ablehnte.
„Bei mir hat es gar nicht gefunkt“, erinnert sich die Ehefrau. „Trotzdem durfte er mich nach Hause fahren.“ Während der 50 Kilometer in ihre Heimatstadt Coesfeld kamen die beiden ins Gespräch, sie änderte spontan ihre Meinung und war von dem forschen Musiker begeistert. Bereits ein Dreivierteljahr später heiratete das Paar in Münster. Am Sonntag (1. Juni) feiern Irene und Rudolf Tepper diamantene Hochzeit.
Pulheim: Kein Erinnerungsfoto
Turbulent sei es damals auf dem Standesamt zugegangen, erinnern sich die Jubilare. „Sofort nach dem Jawort fing die Band The four savages an zu spielen und wir haben in dem Trubel vergessen, ein Foto zu machen“, verrät die Ehefrau amüsiert. Die gelernte Krankenpflegerin eröffnete später einen Blumenladen in Köln-Ossendorf.
Rudolf Tepper wurde nicht Musiker, sondern kaufmännischer Angestellter und war bis zu seiner Pensionierung als Prokurist beim Kofferfabrikanten Rimowa in Köln beschäftigt. Nach einigen Abstechern nach Düsseldorf, Köln und Dormagen zog die Familie 2006 in eine gemütliche Wohnung mit Garten in Stommeln, in der sie auch heute noch lebt.
Pulheim: Ausflüge in die Umgebung
Das Paar hat zwei Kinder, Wolfgang und Sascha-Sabine, acht Enkel und vier Urenkel. „Die Familie ist das Wichtigste überhaupt“, sagt Rudolf Tepper gerührt. „Sie bedeutet uns alles. Die Kinder gehen hier ein und aus.“ Er selbst ist in einem Waisenhaus aufgewachsen und freut sich über den Zusammenhalt der Familie. „Wenn die Enkelkinder krank sind, koche ich ihnen immer eine Hühnersuppe“, erzählt die Ehefrau.
Rudolf Tepper war früher oft auf Antik- und Trödelmärkten unterwegs und begeisterter Sammler. Noch heute stapeln sich Bücher und Briefmarkensammlungen in der Küche. Früher reisten die Jubilare gern nach Thailand, Brasilien oder in die Türkei, sie brachten viele bewegende Erinnerungen mit.
„In der Türkei habe ich mal eine Frau vor dem Ertrinken gerettet“, erinnert sich die Ehefrau. „Später haben wir mit den Einheimischen auf der Straße gegrillt.“ Heute reist das Jubelpaar gern „ins Blaue“, macht Ausflüge in die nähere Umgebung, am liebsten nach Köln-Langel oder Zons.
Und das Geheimnis ihrer 60-jährigen glücklichen Ehe? „Es passt einfach“, sagt die Ehefrau. Und Rudolf Tepper ergänzt gerührt: „Ich hätte niemals eine bessere Ehefrau als sie finden können. Für meine Frau würde ich alles tun.“