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DiamanthochzeitJunge Liebe der Auchters aus Pulheim hält seit über 60 Jahren

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Eine Frau und ein Mann lächeln in die Kamera. Er hat beide Arme um sie gelegt.

Vor 60 Jahren heiratete Eckhard Auchter seine „Chinesin“ Margit.

Margit Auchter verdiente ein paar Jahre lang das nötige Geld, damit ihr Mann Eckhard Elektrotechnik studieren konnte.

„Da ging die Saaltür auf, und herein kam eine hübsche, kleine Chinesin. Da war es um mich geschehen“, schildert Eckhard Auchter jenen Karnevalssamstag im Jahr 1959 im Dorfgemeinschaftshaus im Westerwälder Ort Würgendorf. Kennengelernt hätten sie sich allerdings da noch nicht, sagt seine Ehefrau Margit Auchter.

Pulheim: Bei Bayer gearbeitet

Erst ein gemeinsamer Bekannter, sein Freund Waldemar, habe sie am folgenden Sonntag einander vorgestellt. Freilich sei die Liebe zwischen ihr, einer 14-jährigen Schülerin, und ihm, dem 18-Jährigen, ein zartes Pflänzchen gewesen. Ein Pflänzchen, das gewachsen ist, denn heute feiert das Ehepaar seine Diamanthochzeit.

Am 22. Oktober 1965 heirateten sie auf dem Standesamt in Burbach. Zur kirchlichen Trauung hätten sie als evangelische Braut und er als katholischer Bräutigam einen Pfarrer in der evangelisch-katholischen Kirche in Röttgen gefunden. Kurz nach ihrer Hochzeit fanden beide bei Bayer eine Anstellung, sie als Chemielaborantin und er als Elektroingenieur.

Das Ehepaar vor mehr als 60 Jahren auf einem Foto in schwarz-weiß.

Am 22. September 1963 verlobten sich Margit und Eckhard Auchter.

Er sei damals an einen schlechten Vorgesetzten geraten, der in ihm den Wunsch geweckt habe, selbst noch mal die Studienbank zu drücken, erinnert sich Eckhard Auster. „Es gibt Indianer und Häuptlinge“, er habe lieber einer der letzteren sein wollen. Das Paar verschob die Familienplanung und zog nach Aachen.

Sie verdiente das nötige Geld am Teppichbodenforschungsinstitut, das Gütesiegel für textile Bodenbeläge ausstellte. Er studierte Elektrotechnik, um vier Jahre später erneut bei Bayer anzufangen, diesmal als Elektroingenieur mit Diplom und als Verantwortlicher für Planung, Montage und Inbetriebnahme von Chemieanlagen im Ausland.

Am Anfang ist es uns schwergefallen
Margit Auchter, Jubilarin

Mit der Geburt ihrer Tochter Birgit habe sie aufgehört zu arbeiten. Als zusätzlich zur Tochter zwei Jahre später mit Sohn Karsten die Kölner Wohnung zu klein geworden sei, hätten sie sich ein Haus in Pulheim gekauft und seien 1975 umgezogen. Wochenweise sei ihr Ehemann im Ausland gewesen, in Antwerpen, Indien, Argentinien oder Mexiko, schildert Margit Auchter.

„Am Anfang ist es uns schwergefallen“, sagt sie. Er habe sich gleich der Karnevalsgesellschaft „Ahl Häre“ angeschlossen, mit dem Amt als Adjutant des Prinzen Dietmar Mundil im Jahr 2004 als Höhepunkt seiner Vereinstätigkeit. Die Familie machte oft in Norfolk Broads in England Bootsurlaub.

Später hätten sie Städtetouren durch Europa unternommen, und seien nach seiner Frührente mit 56 Jahren viele Jahre lang bei schönem Wetter im Cabriolet unterwegs gewesen – „den Rhein rauf und runter“. Außerdem habe sie die Leidenschaft zum Tennisspielen verbunden. Gefragt nach einem Rezept für ein gutes Eheleben, sagt sie:

„Das gelingt mit viel Geduld, manchmal hilft auch tief Luft holen und versuchen ins Gespräch zu kommen“, sagt sie. „Es geht mit Toleranz und dem Willen, nicht alles gleich hinzuschmeißen, sondern sich auch zusammenzuraufen“, sagt er.