Unsicherheit vorbeugenPulheimer Senioren erhalten beim Rollator-Training Tipps für das Busfahren

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Ein Mitarbeiter der Rhein-Erft Verkehrsgesellschaft zeigt einer Senioren, wie sie ihren Rollator in den Bus heben kann.

Gewusst wie - Die Senioren erfuhren von Dieter Monjean (REVG) wertvolle Tipps zum Umgang mit Rollator im Bus

„Mit Rollator steigt man besser rückwärts aus“, lautete ein Tipp von Dieter Monjean von der REVG und seinen Mitarbeitern.

Die Angst vieler Senioren vor einer Busfahrt ist groß. „Wie komme ich mit dem Rollator da rein, wenn es schnell gehen muss, und wie wieder raus?“, fragte sich Christa Feldgen (87). „Bis jetzt habe ich mich noch nicht getraut, mit Rollator Bus zu fahren.“ Die schlechten Erfahrungen anderer Senioren gaben ihr zu denken.

„Ich bin mal im Bus hingefallen, als er abrupt bremste, und hab mir die Leiste gestoßen“, berichtete Renate Herrmann. „Seitdem habe ich Angst, Bus zu fahren. Vor allem, wenn er voll ist.“ Um ihnen diese Angst zu nehmen, gab es auf dem Parkplatz vor der Friedenskirche in Sinnersdorf nun wertvolle Tipps von Dieter Monjean von der Rhein-Erft Verkehrsgesellschaft (REVG) und seinen Mitarbeitern.

Kann man im Bus auf dem Rollator sitzen?
Adelheid Mindermann, Seniorin

Mitgebracht hatten sie einen Linienbus zum Ein- und Aussteigen ohne Eile. Die Senioren standen mit ihren Rollatoren Schlange an der Rampe. „Achten Sie beim Einsteigen auf die Hebelwirkung Ihres Rollators“, erklärte Dieter Monjean. „Dann geht es leichter. Und stehen Sie erst auf, wenn der Bus hält.“

„Kann man im Bus auf dem Rollator sitzen?“, fragte Adelheid Mindermann. „Auf gar keinen Fall“, erklärte der Fachmann. „Der Rollator ist viel zu wackelig. Nehmen Sie besser einen Sitzplatz. Und steigen Sie immer rückwärts aus. Das ist sicherer.“ Gar nicht so einfach, fand Ulrich Peters.

Eine Seniorin übt das Einsteigen in den Bus, neben ihr ein Mitarbeiter der REVG.

Hatte viel Spaß beim Rollator-Training - Adelheid Mindermann übt das Einsteigen in den Bus.

Der Sinnersdorfer bedauert seine eingeschränkte Mobilität, seit er kein Auto mehr fährt. „Aber immer meine Tochter fragen will ich auch nicht“, erklärte er sein Dilemma. Der Anfang war schnell gemacht. Ohne Probleme stieg Ulrich Peters mit dem Rollator in den Bus ein und wieder aus. Und es machte ihm sogar Spaß.

Die Stimmung stieg in der Senioren-Übungsgruppe, viele lachten und tauschten sich aus. Die meisten kennen sich vom wöchentlichen Seniorenfrühstück donnerstags in der Friedenskirche. Dort hatten sie immer wieder von ihren schlechten Erfahrungen im Bus erzählt. „Da fragte ich mich, wie ich das wohl machen würde“, sagte Gemeindehelferin Andrea Hagedorn.

Kurzerhand organisierte sie das Mobilitätstraining mit der REVG. „Das machen wir gerne“, erklärte Dieter Monjean. „Wir führen auch gemeinsam mit der Polizei Mobilitätstraining mit Schulkindern durch.“ Auch Pfarrerin Maike Pungs war von der Aktion beeindruckt. „Ich habe Respekt vor den mutigen Senioren“, gestand sie. „Das Busfahren mit Rollator ist wirklich eine komplexe Angelegenheit.“

Aber eine, die bewältigt werden kann, fand Dieter Monjean. Mit ein wenig Mut, guten Tipps und Übung. Christa Feldgen jedenfalls war nach dem Mobilätstraining optimistisch und sagte: „Das war eine gute Idee. Vielleicht gewöhne ich mich ja dran und fahre doch mal mit Rollator im Bus.“

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