Verhandlungen abgebrochenKammeroper Köln verlässt ihren Standort in Pulheim

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Pulheim Kammeroper

Die Kammeroper in Pulheim von außen.

Pulheim – Nun ist es endgültig: Ende Juni gibt die Kammeroper Köln ihre Spielstätte im Walzwerk an der Rommerskirchener Straße 21 auf. „Als Betreiber dieser wunderschönen Location bedauern wir dies außerordentlich“, sagt Intendantin Esther Schaarmann.

Bis zum Schluss hätten sie und ihre Schwester Inga Hilsberg, Chefdirigentin der Kammeroper, gehofft, dass sie in Pulheim bleiben könnten. Doch die Zukunftspläne der Musikerinnen, die 2014 mit ihrem privaten Musiktheater ins Walzwerk gezogen waren, haben sich endgültig zerschlagen.

Kammeroper Köln bricht Verhandlungen mit Mieter ab

„War der Vermieter der Räumlichkeiten im Walzwerk uns aufgrund von Corona noch für ein Jahr mit dem Mietpreis entgegengekommen, hat er inzwischen an einen neuen Mieter vermietet, mit der Überlegung, dass die Kammeroper als Untermieter dort weiterhin spielen und Vorstellungen anbieten kann“, sagt Esther Schaarmann.

Mit einer Gala mit dem Titel „The Show must go on“ verabschiedet sich die Kammeroper aus Pulheim.

Mit einer Gala mit dem Titel „The Show must go on“ verabschiedet sich die Kammeroper aus Pulheim.

Lange hätten sie mit dem neuen Mieter verhandelt. „Ende Mai haben wir die Verhandlungen endgültig abgebrochen. Wir haben uns gesagt, das bringt nichts.“ Der neue Mieter habe andere Pläne, die eher in Richtung Großveranstaltungen gingen. Er sei zwar bereit gewesen, die Halle an sie zu vermieten. „Aber er hat uns gesagt, dass er von unserem Equipment nichts übernehmen wird.“ Ohne Bühne und professionelle Beleuchtung sei es schier unmöglich, in der Halle ein Theater weiter zu betreiben. „Zudem sind seine Mietforderungen völlig überzogen, sowohl für die Tages- wie auch für die Monatsmiete.“

Kammeroper Köln sucht nach neuer Spielstätte

Eine gute Nachricht gebe es: „Die Kammeroper bleibt als Tourneetheater erhalten. So, wie sie vor 25 Jahren gestartet ist.“ Für die nächste Spielzeit seien mehrere Vorstellungen in der Reihe „Kinderoper“ in Köln fest geplant. „Zudem werden wir ab der Spielzeit 2022/2023 auch mit Musical und Operette im Volkstheater am Rudolfplatz, ehemals Millowitsch-Theater, auftreten.“

Für die Proben haben die Schwestern Räume gemietet. „Ich habe mich rechtzeitig darum gekümmert. Dennoch suchen wir langfristig natürlich nach einer neuen Spielstätte für uns, damit wir auch weiterhin besonders im Bereich Kinder-Musiktheater die Kölner Kulturlandschaft bereichern können.“

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Der Abschied aus ihrem Theater werde ihnen sehr schwer fallen, gesteht Esther Schaarmann. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir trotz Corona noch unsere letzten Vorstellungen hier spielen können.“

Am Samstag und Sonntag, 19. (Premiere) und 20. Juni, jeweils 15 Uhr, ist die Familienoper „Die chinesische Nachtigall“ von Esther Schaarmann nach Hans Christian Andersen zu sehen. Das Beste aus sieben Jahren Kammeroper im Walzwerk aus Oper, Operette und Musical präsentiert das Ensemble in der Abschiedsgala am Wochenende, 26. und 27. Juni, jeweils 15 Uhr. Karten gibt es im Internet.

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