VarietéAkrobaten zeigen fulminantes Spektakel im Walzwerk in Pulheim

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Ein Akrobat in Jeans und ohne Oberteil hängt mit ausgebreiteten Armen an Seilen in der Luft.

Das polnische Duo Darkness führte seine energiereiche Kraftakrobatik-Nummer mitten im Theatersaal auf.

Groß ist das „La petite variété“ im Walzwerk Pulheim wahrlich nicht. Zumindest nicht, was das Fassungsvermögen angeht. Aber es gibt große Kunst.

„Willkommen auf der kleinsten Varieté-Veranstaltung, die es je in Deutschland gab“. Der Magier und Moderator Marcel Wunder zog bei der Premiere von der ersten Minute an das Publikum in seinen Bann, die 40 Zuschauer im kleinen Theatersaal im Walzwerk gingen begeistert mit. „Da wir schon so eng beieinander sitzen, können wir uns auch duzen“, meinte der Magier.

Gregor, Zuschauer aus der dritten Reihe gestand, dass er dieses Jahr jonglieren lernen möchte. Was wie ein Treffen mit Freunden begann, steigerte sich in den nächsten zwei Stunden zu einem fulminanten Varietéspektakel mit facettenreichem Programm: Es gab ein geheimnisvolles Schattenspiel über die Monarchie, einen Clown, der komplett in einem riesigen Ballon verschwand, berührende Handstandperformances von Szymon Bentkowski, eine verblüffende LED-Jonglage und eine Lasershow von Volker Maria Maier.

Zuschauer gehen mit den Artisten auf Tuchfühlung

Ein magischer Moment folgte dem nächsten, und Marco Seypelt, Leiter des Theaters im Walzwerk, begleitete die Choreographie einfühlsam am Klavier. Als das Duo Darkness aus Polen seine Kraftakrobatik-Aufführung mitten im Theatersaal begann, mussten die ersten Reihen kurzzeitig ihre Plätze räumen. „Wirklich, so nah war ich Artisten noch nie“, staunte Gregor.

Das Varietéspektakel von Stephan Masur ist in Kooperation mit dem Theater im Walzwerk entstanden. Der Kölner produzierte die Varietéshow gemeinsam mit Absolventen europäischer und internationaler Zirkusschulen. „Ich öffne mein Herz, um Menschen zum Lachen zu bringen und zum Träumen zu entführen“, sagte Stephan Masur. Er selbst erschuf auf der Bühne fragile und vergängliche Kunstwerke aus Seifenblasen, beim Zuschauen entstand eine magische Atmosphäre.

Ist es Schicksal oder doch eher Magie?

„Ganz toll, was er aus Seifenblasen zaubert“, staunte der neunjährige Elias. Die ganze Familie war mit drei Generationen aus Hürtgenwald angereist. „Das hat sich wirklich gelohnt“, schwärmte auch Elias’ Oma. Auch wer anfangs an Zufälle glaubte, kam ins Grübeln. Magier und Moderator Marcel Wunder zog aus einem Päckchen einen Eiffelturm, von dem Bianca im Publikum zuvor erzählt hatte. „Wahrscheinlich ist es doch eher Schicksal“, vermutete die Großmutter verblüfft. „Oder Magie“, sagte Marcel Wunder.

Weitere Aufführungen der Show im Walzwerk in Pulheim, Rommerskirchener Straße 21, gibt es am Freitag, 27. Januar, um 20 Uhr, am Samstag, 28. Januar, um 15 und um 20 Uhr und am Sonntag, 29. Januar, um 11 und um 17 Uhr. Einige Restkarten sind zum Preis von 39,90, ermäßigt 34,90 Euro, erhältlich.

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