Mit FachleutenErftstädter Unternehmerinnen diskutieren über Arbeitswelt der Zukunft

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Ute Santander und  Beate Braun moderierten die Runde mit  den Referenten.

Erftstadt-Liblar  – „Wie machen wir aus gestern heute ein Morgen?“ Die Frage verwirrt. Jörg van den Berg stellte sie, und er gab denen, die daraufhin ins Grübeln kamen, Tröstliches mit auf den Weg: „Denken kann auch Spaß machen.“ Der Leiter des Museums Morsbroich war einer der Referenten, die der Unternehmerinnentreff Erftstadt (uTe) zum Rendezvous mit der Zukunft eingeladen hatte. Untertitel: Über die Normalität des Unvorstellbaren.

Videobotschaft von Mona Neubauer

Dass das Unvorstellbare möglich ist, hätten wir in den vergangenen zwei Jahren gelernt, sagte Prof. Beate Braun. Sie moderierte mit Ute Santander, der Vorsitzen von uTe, den Abend im Geske-Kulturhaus. Kooperationspartner waren die Stadt Erftstadt und die Wirtschaftsförderung Rhein-Erft. Schirmherrin Mona Neubauer, NRW-Wirtschaftsministerin, verwies in ihrer Videobotschaft auf die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Und machte Mut: „Das Rendezvous mit Zukunft wird ein ziemlich gutes Date.“ Und das wurde es an diesem Abend in der Tat. Prof. Dr. Anja Richert, Direktorin des Instituts für Produktentwicklung und Konstruktionstechnik der TH Köln, entführte die Zuhörerinnen und Zuhörer in die „schöne neue Welt“.

Der Wandel der Arbeitswelt erfordere neue Organisations- und Führungskonzepte, sagte sie. Die wichtigsten Eigenschaften dabei klangen dann aber wieder beruhigend vertraut: Problemlöser und Menschen mit emotionaler Intelligenz seien gefragt, verlässliche Beziehungen zu den Mitarbeitern und Vertrauen.

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An den Impulstischen fanden sich Gruppen zusammen  und diskutierten lebhaft, hier mit Jörg van den Berg.

Thomas Weilers Thema ist das Unvorhersehbare. Er ist Leiter des neuen Amtes für Bevölkerungsschutz beim Rhein-Erft-Kreis. Sich auf Unvorhersehbares vorzubereiten sei sein tägliches Geschäft, berichtete er und bewies dabei durchaus Humor: „Ich bin eine Behörde, und weil ich eine Behörde bin, produziere ich Papier.“ Er plädierte für Vorsorgen statt Verdrängen und berichtete vom Engagement der rund 2500 ehrenamtlichen Feuerwehrleute im Kreis, die immer wieder vor Aufgabe ständen, sich im Unvorstellbaren zurechtzufinden.

Vorsorge der anderen Art empfahl Susanne Neumann. Die Heilpraktikerin beschäftigte sich mit Resilienz, mit psychischer Widerstandskraft. Und empfahl, sich einen individuellen „Werkzeugkoffer“ auszustatten, auf den man im Krisenfall zurückgreifen könne. Ihr Ratschlag: Man möge sich als Reisenden empfinden, nicht als Gepäck.

Diskussionen um Arbeitswelt der Zukunft

Die Corona-Pandemie und die Hochwasserkatastrophe waren auch in der anschließenden Diskussion mit den Referenten die Beispiele dafür, dass das Unvorstellbare nicht nur eintreten, sondern auch Normalität werden kann. Van den Berg plädierte für die kreative Lösung. Man solle vielen Menschen Räume geben, in denen sie anders agieren, als wir es erwarten: „Dann wird es lustig und spannend.“ Beate Braun ergänzte trocken: „Und anstrengend.“

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Lustig, spannend und kreativ waren auch die Runden im Anschluss, bei denen die Besucher mit den Referenten ins Gespräch kommen konnten. Da wurde beispielsweise über die Frage diskutiert, inwieweit der einzelne sich vor Katastrophen schützen muss. Kreativ war selbst das Catering in der Pause. Es gab leckere „Zukunftshäppchen“ – früher hätte man einfach Schnittchen gesagt.

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