Viele Arbeitgeber sind laut der zuständigen Agentur für Arbeit derzeit noch zurückhaltend aufgrund des wirtschaftlichen Drucks.
6,5 ProzentArbeitslosenquote in Rhein-Erft sinkt minimal

Die Arbeitslosigkeit geht leicht zurück. Von einer Herbstbelebung kann aber keine Rede sein (Symbolfoto).
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Die Zahl der Arbeitslosen im Rhein-Erft-Kreis ist im Oktober erwartungsgemäß leicht gesunken. Ende des Monats waren 17.298 Menschen ohne Job. Das waren 121 oder 0,7 Prozent weniger als im September, aber 728 mehr als vor Jahresfrist. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,5 Prozent.
„Der nur leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit zeigt, dass auf dem Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis auch in diesem Jahr kaum von einer spürbaren Herbstbelebung gesprochen werden kann“, erklärt Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der für den gesamten Kreis zuständigen Agentur für Arbeit Brühl.
Rhein-Erft: Angespannte Lage in vielen Betrieben
„Im Oktober sind wieder mehr Menschen aus Beschäftigung oder Ausbildung in die Arbeitslosigkeit gekommen. Dies spiegelt die angespannte Lage in vielen Betrieben wider, die auf den wirtschaftlichen Druck mit Zurückhaltung reagieren“, so der Experte. Dass die Zahl der neu gemeldeten Stellen im Vergleich zum Vormonat und auch im Vergleich zum Vorjahr um rund 15 Prozent gesunken ist, bestätige diesen Trend. „Viele Unternehmen sichern zunächst ihre bestehenden Arbeitsplätze, bevor sie neue schaffen.“
Trotzdem gebe es laut des Arbeitsmarktexperten auch positive Signale. Der Anstieg der Zugänge aus Ausbildung und auch aus Maßnahmen zeige, dass Arbeitslose wieder stärker in Qualifizierung oder Beschäftigung integriert würden. Das stärke die Chancen, mittelfristig in Arbeit zurückzukehren.
„Im Kern sehen wir einen Arbeitsmarkt, der in Bewegung bleibt, aber immer noch unter dem konjunkturellen Gegenwind leidet. Der Arbeitsmarkt reagiert also nicht panisch, sondern vorsichtig abwartend“, erklärt Holtkötter, der dazu rät, gerade jetzt Qualifizierung und Beschäftigung eng zu verzahnen. Denn wer heute in Weiterbildung investiere, sichere morgen Fachkräfte und Wettbewerbsfähigkeit.

