Die Zahl der Arbeitslosen ist zuletzt saisonbedingt gestiegen. Laut Agentur für Arbeit werden Fachkräfte aber weiterhin gesucht.
ArbeitsmarktDarum ist Experte trotz höherer Arbeitslosigkeit für Rhein-Erft optimistisch

Die Agentur für Arbeit in Brühl verzeichnete im Juli eine Zunahme der Arbeitslosenzahl.
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Die Zahl der Arbeitslosen an Rhein und Erft ist gestiegen. Ende Juli waren 17.729 Menschen im Kreis ohne Job – 370 oder 2,1 Prozent mehr als noch im Juni und sogar und 923 oder 5,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 auf 6,6 Prozentpunkte.
„Das ist eine typische Entwicklung, die wir jedes Jahr in der Ferienzeit beobachten“, erklärt Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der für den gesamten Kreis verantwortlichen Agentur für Arbeit Brühl. Viele Schul- und Ausbildungsverhältnisse endeten in diesen Monaten, und nicht jeder junge Mensch werde im Anschluss direkt übernommen. Das führe zu einem vorübergehenden Anstieg der Arbeitslosigkeit, insbesondere bei jüngeren Fachkräften.
Zahl der gemeldeten offenen Stellen hat zuletzt zugenommen
Trotz dieser saisonalen Schwankungen bleibt der Arbeitsmarkt laut Holtkötter aufnahmefähig. „Arbeitgeber suchen weiterhin händeringend nach Fachkräften und genau das ist unsere Chance: Wir bringen Angebot und Nachfrage zusammen“, erklärt der Experte. Tatsächlich wurden den der Agentur für Arbeit im Juli mit 560 Arbeitsstellen 150 oder 36,6 Prozent mehr offene Stellen gemeldet als im Vormonat. Im Jahresvergleich belief sich der Zuwachs immerhin noch 23 oder 4,3 Prozent.
„Der Bedarf zieht sich mittlerweile durch fast alle Branchen“, sagt Holtkötter. Nicht nur Berufseinsteiger könnten profitieren, auch wer sich beruflich verändern oder nach einer Phase der Arbeitslosigkeit neu starten wolle, treffe auf offene Türen. „Wer motiviert und gut qualifiziert ist, wird von den Unternehmen mit offenen Armen empfangen, ganz unabhängig von Alter, Herkunft oder beruflichem Hintergrund“, ist er überzeugt.
Trotz des konjunkturell schwierigen Umfelds haben seit Jahresbeginn 6670 Menschen im Rhein-Erft-Kreis eine Beschäftigung aufnehmen können. Die Agentur für Arbeit führt dies auch auf gezielte berufliche Weiterbildungen und auf ein modernes Verständnis von Qualifizierung zurück. „Wir orientieren uns an den Bedarfen und bieten unseren Kundinnen und Kunden gezielte Maßnahmen an“, so Holtkötter.