Rhein-Erft-KreisDarum wird es in diesem Jahr einen Engpass bei den Maibäumen geben

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Maibaum Unsplash

In diesem Jahr wird es weniger Maibäume geben. 

Rhein-Erft-Kreis – Ist die Tradition der Maibäume in Gefahr? Droht ein Maifeiertag, ohne dass grüne Birken, geschmückt mit bunten Bändern, auf dem Dorfplatz oder vor dem Haus der Freundin stehen?

Ganz so schlimm ist es nicht, beruhigt Christian Langfeldt, Fachgebietsleiter beim Forstamt Rhein-Sieg-Erft. Aber immerhin so schlimm, dass in der Ville bei Liblar und Bliesheim in diesem Jahr keine Maibäume verkauft werden.

Maibäume in Rhein-Erft: Im Friesheimer Busch ist die Lage katastrophal

Der Kerpener Förster Florian Claßen bietet zwar Birken an, doch die stammen aus einem Stück Privatwald, das er betreut. Im Friesheimer Busch, für den er auch zuständig ist, sei die Lage katastrophal, berichtet er. Mehrere Jahre Hitze und Trockenheit im Sommer hätten den Bäumen schwer zugesetzt. Claßen: „Und das ist erst der Anfang.“

Birken Friesheimer Busch

Im Friesheimer Busch ist der schlechte Zustand der Birken nicht zu übersehen. Abgestorbene Bäume und herabgestürzte Äste liegen stellenweise kreuz und quer.

Dabei ist die Birke normalerweise ein Pionierbaum und leichtsamig, wie Langfeldt erklärt: Sprich: Die Samen werden vom Wind weggetragen, und die Birke siedelt sich schnell auf Kahlflächen an. Dort sei sie zunächst auch willkommen, später mache sie sich so breit, dass die schnell wachsenden Bäume herausgenommen werden müssten, um anderen Arten Licht zu verschaffen.

Davon sind die Förster im Moment weit entfernt. Was derzeit an Birken nachwachse, werde dringend gebraucht, um wieder einen gesunden Mischwald zu schaffen. Brauchtumsfreunde müssten sich aber nicht allzu sehr grämen. „Das ist ein vorübergehendes Problem“, sagt Langfeldt: „Die Birke kommt wieder.“ In drei bis fünf Jahren, hofft er, könnten auch in der Ville wieder Maibäume geschlagen werden.

Hier gibt es Maibäume im Rhein-Erft-Kreis

Die Ortsgruppe Bedburg des Naturschutzbundes verkauft Maibirken auf der Wiedenfelder Höhe, Nähe Segelflugplatz, in Bergheim. Die Aktion findet am Samstag, 30. April, 10 bis 19 Uhr, statt. Die Bäume kosten pro Meter fünf Euro. Der Erlös kommt der Naturschutzarbeit vor Ort zugute. Auskunft bei Reiner Hamacher unter 02272/7963 und per E-Mail.

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In Kerpen verkauft das Forstamt am Samstag, 30. April, 10 bis 18 Uhr, im Waldgebiet Dickbusch Maibäume. Sie kosten ab 30 Euro pro Baum. Treffpunkt ist der Wendehammer vor der Boelckekaserne an der Boelckestraße. Von dort aus ist der Weg ausgeschildert.

Das Forstamt weist darauf hin, dass die Bäume auf einem Auto verkehrssicher befestigt werden müssen. Das Fahrzeug darf samt Ladung nicht höher als vier Meter sein. Die Ladung darf nach vorn nicht und nach hinten maximal drei Meter überstehen und muss mit einer roten Fahne gekennzeichnet sein. (ue, wm)

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