Landrat ehrt SPD-FrauHeidi Meyn aus Wesseling erhält Bundesverdienstkreuz

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Im Auftrag des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier ehrte Landrat Frank Rock die Wesselinger SPD-Frau Heidi Meyn. Beide halten die Urkunde in die Kamera.

Im Auftrag des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier ehrte Landrat Frank Rock die Wesselinger SPD-Frau Heidi Meyn.

Es gibt die, die immer im Mittelpunkt stehen. Und die, die dorthin streben. Heidi Meyn gehört nicht dazu. 

„Gemischte Norddeutsche“ nennt Heidi Meyn (75) sich gerne, weil sie im Norden Deutschlands aufgewachsen ist. Geprägt und kritisch gemacht haben sie jedoch ihre Jahre in Berlin. Sie hat gesehen, wie die Mauer gebaut wurde und sie war live dabei, als US-Präsident John F. Kennedy in West-Berlin vor dem Rathaus Schöneberg stand und zu den Westdeutschen sprach.

Nach Wesseling zog sie 1987. Und dort im Rathaus der Stadt würdigte sie Landrat Frank Rock im Auftrag des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Ihr Sohn umrahmte die Feierstunde mit seinem Gitarrenspiel

Dass Meyn diese Ehrung verdient hat, daran ließen weder der Landrat noch Bürgermeister Ralph Manzke und die vielen Freunde und Weggefährten in ihren Ansprachen und Grußworten Zweifel. Sohn Christoph umrahmte mit der Gitarre die Feierstunde musikalisch.

Ziemlich genau 50 Jahre ehrenamtliches Engagement liegen hinter ihr. Ein halbes Jahrhundert. Heidi Meyn war und ist längst nicht nur in der SPD aktiv. Bereits in Schleswig-Holstein hatte sie sich einen Namen als ehrenamtliche Richterin gemacht. „Für mich ist Gerechtigkeit das aller Wichtigste“, sagt die 75-Jährige. Deswegen trat sie 1969 in die Gewerkschaft, zehn Jahre später in die SPD.

Fast drei Jahrzehnte hat sie sich in der Kommunalpolitik engagiert

In seiner Laudatio sprach Rock das enorme Engagement an, mit dem sich Meyn in Wesseling und über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht hat. Fast drei Jahrzehnte war sie kommunalpolitisch aktiv, davon 21 Jahre als Mitglied im Stadtrat.

Parallel dazu war sie von 2007 bis 2020 stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Kreistag. Außerdem war sie im Aufsichtsrat der Stadtwerke, im Kulturausschuss und im Kultur- und Partnerschaftsausschuss und im Jugendhilfeausschuss.

Sie sorgte mit dafür, dass die Stolpersteine in Wesseling verlegt werden. Nicht unerwähnt ließ er Meyns Tätigkeit als Schiedsfrau und als Schöffin beim Verwaltungsgericht in Köln und beim Oberverwaltungsgericht in Münster. „Sie haben in der Tat Sinnvolles geleistet“, lobte Rock.

Ich mache das, weil es mir Freude macht
Heidi Meyn

Aktiv ist Meyn auch noch im Vorstand der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und seit neuestem auch im Vorstand des Hospizvereins als Kassiererin. Gerade hat Meyn sogar eine Ausbildung im Hospizverein als Sterbebegleiterin angefangen.

„Unser Land, der Kreis und unsere Stadt braucht Menschen wie Sie, die die Initiative ergreifen, die aktiv werden und denen das Schicksal anderer nicht egal ist“, lobte auch der Bürgermeister.

„Ich mache das, weil es mir Freude macht“, gibt Heidi Meyn ehrlich zu. Über die Auszeichnung freute sie sich sehr. „Das fühlt sich richtig gut an“, sagte sie. Ganz zum Schluss der Feierstunde dankte sie allen für die gemeinsame Zeit, das stets gute Miteinander und für all die vielen schönen Worte.

Hätte sie einen Wunsch frei, dann würde sie sich öfter mal ein Promenadenfest am Rhein wünschen, wo die Menschen an langen Tischen unter den Bäumen sitzen und erzählen sowie gemeinsam gut essen können.

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