PCB-MesseungSchadstoffwerte in Wesselinger Hauptschule sind gesunken

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An der Hauptschule soll die Deckenverkleidung zu den hohen PCB-Werten beigetragen haben.

An der Hauptschule soll die Deckenverkleidung zu den hohen PCB-Werten beigetragen haben.

Wesseling – Die ersten Maßnahmen scheinen Früchte zu tragen. Die zweiten Messungen über Schadstoff-Werte im Wesselinger Schulzentrum haben niedrigere Werte ergeben als die ersten. Das gab die Verwaltung im Schulausschuss bekannt.

Nach den Osterferien hatte die Stadt bei den Vorbereitungen zur elektrischen Sanierung des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums und der Wilhelm-Busch-Hauptschule erhöhte Werte von Polychlorierten Biphylenen (PCB) festgestellt. Eine akute Gesundheitsgefahr bestand nicht, auch mussten keine Räume gesperrt werden. Die Stadt leitete daraufhin eine zweite Messung in die Wege, „um belastbare Werte zu erhalten“.

Auf einer öffentlichen Veranstaltung hatte die Stadtverwaltung im Mai die Bürger über die Werte informiert.

Auf einer öffentlichen Veranstaltung hatte die Stadtverwaltung im Mai die Bürger über die Werte informiert.

Als erste Maßnahmen hatte die Stadt regelmäßiges Stoßlüften und tägliches Bodenwischen veranlasst. Ziel war zunächst, dass in keinem Raum der Wert von 3000 Nanogramm pro Kubikmeter Raumluft überschritten wird.

Gute Ergebnisse nach ersten Messungen

Das ist fürs Erste gelungen. Die ersten Messergebnisse der zweiten Messung liegen vor. Experten hatten laut Stadt vermutet, dass sich die Werte durch die ersten Maßnahmen um ein Drittel verringern würden. Teilweise haben sich die Messwerte sogar halbiert.

Die Werte im Einzelnen

Die zweite Messung im Käthe-Kollwitz-Gymnasium ergab in einem Raum im zweiten Obergeschoss einen PCB-Gesamtwert von 2900 Nanogramm, im Untergeschoss 1600.

In der Hauptschule lagen die höchsten gemessenen Werte bei 2400 Nanogramm (in einem Raum im Erd- und im zweiten Obergeschoss). Die niedrigsten Werte wurden im Untergeschoss gemessen (93 und 350 Nanogramm pro Kubikmeter Luft). Die schon bei der ersten Messung als unbedenklich erachteten Werte für Realschule (Höchstwert 140 im Untergeschoss, Tiefstwert 110 im Erd- und Obergeschoss), die Zentraleinheit (höchstens 160 Nanogramm in einem Raum im Erdgeschoss, weniger als 30 Nanogramm im Obergeschoss) und die Fünffachturnhalle (weniger als 30 Nanogramm pro Kubikmeter Luft) wurden auch durch die zweite Messung bestätigt. (nip)

Die Verwaltung geht weiter: „Ich will aber noch für jeden einzelnen Raum einen Wert haben“, sagte Bürgermeister Erwin Esser im Ausschuss. Er gehe Stand jetzt jedoch davon aus, dass keine Räume geschlossen werden müssen. Als Ursache für die erhöhten Werte nannte der Bürgermeister im Gymnasium die Fugenweichmacher zwischen den Betonplatten und in der Hauptschule die Deckenverkleidung. Die Messungen für die Albert-Schweitzer-Realschule, das Zentralgebäude und die Fünffachturnhalle hatten schon beim ersten Mal unauffällige Werte ergeben.

Ursprünglich waren für die Sanierung des Gymnasiums und der Hauptschule 15 Monate veranschlagt. „Das verzögert sich jetzt natürlich“, erklärte die zuständige Schuldezernentin Caroline Beloch. Zwei Räume werden jetzt probesaniert. Das langfristige Ziel ist ein Wert von höchstens 300 Nanogramm pro Kubikmeter Luft in jedem Raum. 

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Im Herbst, wenn die Probesanierung abgeschlossen ist, zeigt sich dann, ob die gesamten Gebäude saniert werden können oder ein Neubau her muss – „worst case“ nannte der Bürgermeister das Szenario. Winfried Marx, der schulpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, mahnte, dass die Verwaltung sich für diesen Fall schon einmal Gedanken machen solle.

Erwin Esser erklärte, dass man sich schon erste Objekte im Stadtgebiet angeschaut habe. Zu Anfang müsste man in einem solchen Fall auf provisorische, „mobile“ Schulräume umsteigen, meint er.

Die Messungen werden auf der städtischen Homepage laufend aktualisiert.

www.wesseling.de

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