1700 AnmeldungenIn Wesseling wird zum zweiten Mal um das WM-Ticket getanzt

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Eine Gruppe von jungen Tänzerinnen in schwarzen Outfits.

Schülerinnen vom Tanzwerk sind in Wesseling bei der Qualifikation zur Weltmeisterschaft dabei.

Vom klassischen Ballett über Hip-Hop, Modern, Jazz und Contemporary bis zur Folklore reicht die Palette beim Qualifikationsturnier.

Leidenschaft, Träume, Gemeinschaft: all das steckt für Lena Krieg in ihrer Ballett- und Tanzschule, die unter dem Namen Tanzwerk Wesseling an vier Standorten zu finden ist. Im Mai 2015 mit 30 Tänzerinnen gestartet, gab es im Jahr 2018 erste Leistungsgruppen, und inzwischen tanzen hier 350 Kinder in den verschiedenen Kursen. „Sie mit einem engagierten Team zu unterrichten und zu sehen, wie sie sich weiterentwickeln, macht vor allem unendlich viel Spaß“, resümiert die heute 36-Jährige und sechsfache Deutsche Meisterin in der rhythmischen Sportgymnastik sowie mittlerweile mehrfach ausgezeichnete Tanzpädagogin.

Ihre Wurzeln liegen in der Ukraine. 2001 kam ihre Familie nach Deutschland. Sowohl dort als auch hierzulande errang sie bereits in jungen Jahren Erfolge, nahm an Europa- und Weltmeisterschaften teil und baute in Wesseling das Studio aus. Vor zwei Jahren erwarb das Tanzwerk den Titel „Beste und erfolgreichste Ballettschule Deutschlands 2022“.

Rund 100 Eltern helfen ehrenamtlich beim Tanzturnier in Wesseling

Im vergangenen Jahr gelang dem Team um Lena Krieg die Organisation des deutschen Qualifikationsturniers, TAF DWC German Qualifying, um die begehrten Tickets zum Dance World Cup. Im Auftrag des deutschen Tanzverbandes TAF Germany („The Actiondance Federation“) wurden die Wettkämpfe zum ersten Mal in der Kronenbuschhalle auf die Beine gestellt. „Ja, das hat so gut geklappt, dass wir diese erneut ausrichten werden“, berichtet die Tanzpädagogin. Das sei Ansporn und enorm viel Arbeit zugleich, weiß sie.

So findet wieder der einzige Qualifikationswettbewerb Deutschlands, der den besten Tänzerinnen und Tänzern die Teilnahme an dem Dance World Cup 2024 im Sommer im tschechischen Prag sichert, vom 6. bis zum 10. März in der Wesselinger Kronenbuschhalle statt. Rund 1700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich angemeldet. „Seit November ist ein Kernteam von zehn Leuten dabei, alles bis ins Detail zu planen. An den Wettkampftagen werden uns rund 100 Eltern ehrenamtlich helfen“, so Lena Krieg.

Bei den Nachwuchstänzerinnen aus Wesseling wächst die Aufregung

Dieser Wettbewerb biete dann eine Bühne für die beeindruckende Vielfalt von Tanzstilen, die vom klassischen Ballett über Hip-Hop, Modern, Jazz und Contemporary bis zur Folklore reicht. Das Tanzwerk Wesseling werde mit knapp 100 Kindern an den Start gehen. „Dafür haben wir 73 Choreografien eingeübt“, berichtet die Lehrerin. Und dafür wird bis zum letzten Tag fleißig geprobt.

So tanzten in einer jüngsten Übungsstunde Mädchen zwischen zehn und 15 Jahren mit einem brennenden Feuer in den Augen und einem strahlenden Lächeln. Im Wandspiegel beobachteten die jungen Tänzerinnen ihre eleganten Bewegungen.

„Die Aufregung steigt schon, weil man ja beim Wettbewerb keine Fehler machen will“, sagte die elfjährige Romy Tschöpe. „Aber viel trainieren hilft“, fand ihre gleichaltrige Mitstreiterin Maja Mainka. „Man muss sich gut konzentrieren, um den Ausdruck beim Tanzen zu halten“, erklärte Evelin Merkel (11). „Wenn wir die Abläufe immer wieder üben, merkt man sich die Choreografien gut“, so Aryna Mikhnevich (10).

„Die Wettbewerbe zeigen den Kindern auch, dass es um viel mehr als Tanzen geht“, ergänzt Lena Krieg. „Sie lernen Zusammenhalt, über sich hinauszuwachsen und was Durchhaltevermögen bedeutet. Das bringt ihnen definitiv etwas fürs Leben.“

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