Beim „Dance World Cup 2023“, dem größten und bekanntesten internationalen Tanzwettbewerb für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 25, hat die elfjährige Maja Mainka aus Köln-Weiß groß aufgetrumpft: Unter anderem zwei Goldmedaillen und eine Silbermedaille hat die Schülerin im portugiesischen Braga geholt.

Die ebenfalls elf Jahre alte Emilia aus Ehrenfeld tanzt seit sieben Jahren einmal die Woche Ballett und hat Maja für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ interviewt – ein Gespräch über Spagat, Lampenfieber und Profi-Ballerina als Traumberuf.

Hallo Maja, was hast du denn in Portugal alles gewonnen?

Ich habe bei Solo Ballett Repertoire den fünften Platz gemacht, bei Solo Ballett freie Variation den vierten, bei große Gruppe Ballett den ersten, bei kleine Gruppe Ballett den zweiten, bei große Gruppe Nationaltanz und Folklore den ersten Platz, bei Quartett Ballett den vierten, bei Jazz große Gruppe den zwölften, bei Lyrical große Gruppe den achten, bei Jazz Duo den 26. und bei Junioren große Gruppe Lyrical den neunten Platz.

Oha, das ist viel. Und deine ganze Familie war dabei?

Ja, jetzt bei der WM waren mein Vater, meine Mutter und mein großer Bruder dabei. Wir sind auch immer noch in Portugal und machen hier jetzt noch zwei Wochen Urlaub. Zu  kleineren Wettbewerben kommt immer nur meine Mutter mit.

Hast du vor Wettkämpfen Lampenfieber?

Ja, ich bin schon immer sehr aufgeregt.

Und was tust du dagegen?

Dann denke ich immer einfach nochmal nach und gehe meine Tänze nochmal durch, versuche, mich zu konzentrieren und die Zuschauer im Publikum auszublenden. Ich stelle mir vor, dass ich bei meiner Tanzlehrerin im Tanzsaal bin und einfach ganz normal trainiere. Dann geht das eigentlich immer.

Wie bist du denn zum Ballett gekommen?

Als ich noch klein war, hat meine Mutter mich zur Früherziehung geschickt. Das hat mir Spaß gemacht, und dann haben wir verschiedene Ballettschulen ausprobiert. Seit drei Jahren bin ich im Tanzwerk Wesseling bei Lena Krieg, der besten Tanzlehrerin der Welt.

Wie oft in der Woche trainierst du, und wie oft pro Tag?

Ich trainiere viermal in der Woche, und dann immer so zweieinhalb bis drei Stunden. Ich tanze Ballett, Jazz, Modern, Lyrical und Folklore. Jazz finde ich am schwierigsten, weil da alles immer so schnell hintereinander passiert. Das ist auch sehr anstrengend. 

Tanzt du schon auf Spitze, also ganz oben auf den Zehen? Meine Ballettlehrerin Charmaine sagt, wir dürfen das in unserem Alter noch nicht, weil der Fuß noch nicht ausgewachsen ist.

Ich darf manchmal schon ein bisschen mitmachen bei den Junioren, aber richtig auf der Spitze tanzen darf ich auch noch nicht, das darf man erst ab zwölf.

Und wie hoch bekommst du dein Bein?

Bis zum Kopf oder auch manchmal ein bisschen weiter, das ist dann Überspagat.

Oh, krass, ich schaffe das gerade mal ein bisschen über die Hüfte. Welche Übung findest du denn am schwierigsten?

Ich finde, Drehungen sind am schwierigsten.

Tanzen nimmt ja auch wahrscheinlich wahnsinnig viel Zeit in Anspruch, auch neben der Schule. Bleibt da noch Zeit für andere Hobbys und für Freunde?

Also, als Hobby habe ich eigentlich nur Tanzen. Früher hatte ich auch noch andere, aber dafür blieb dann keine Zeit mehr.

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Und bist du auf einer normalen Schule, oder auf einer Schule mit einem Tanzzweig oder so?

Ich bin auf einer normalen Schule, aber ich habe auch schon eine Einladung zum Vortanzen für ein Ballett-Internat in Dresden bekommen. Beim Vortanzen möchte ich gerne mitmachen, aber ich weiß nicht, ob ich wirklich auch an diese Schule gehen würde. Ich liebe das Tanzwerk, und ich möchte dortbleiben.

Willst du Tanzen mal als Beruf machen?

Ja, das habe ich vor, weil ich für mein Leben gern tanze. Am liebsten würde ich was mit Ballett machen. Vielleicht Profitänzerin oder Ballettlehrerin.