Wilhelm Nagel aus WesselingDer Schmied des DFB-Pokals ist tot

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Der Wesselinger Wilhelm Nagel, Schöpfer des DFB-Pokals ist im Alter von 86 Jahren gestorben.

Der Wesselinger Wilhelm Nagel, Schöpfer des DFB-Pokals ist im Alter von 86 Jahren gestorben.

Wesseling – Der Wesselinger Goldschmied und Künstler Wilhelm Nagel ist tot. Er hat den DFB-Pokal gefertigt, der seit 1965 in jedem Jahr an die jeweilige Siegermannschaft weitergereicht wird. Nagel wurde 86 Jahre alt.

Der 1927 in Köln geborene Nagel besuchte die Meisterschule. Nach dem Krieg folgte ein Studium an den Kölner Werkschulen. Dort schloss er seine Ausbildung als Gold- und Silberschmiedemeister ab. Nagel war später viele Jahre Dozent an seiner früheren Ausbildungsstätte, die schließlich zur Fachhochschule wurde. Der Wesselinger machte sich einen Namen in der modernen Goldschmiedekunst, er schuf weltliche Schmuckstücke wie etwa die Amtskette für den Rektor der Fachhochschule Köln.

International gefragte Kunst

Fast noch bekannter war Nagel aber für seine sakralen Werke, die in vielen Kirchen zu finden sind. So fertigte er Altäre und andere kirchliche Gegenstände, in seiner Heimatstadt Wesseling steht in der Pfarrkirche St. Germanus ein der Tabernakel von ihm.

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Auch international war seine Kunst gefragt. Für die Seligsprechung von Gesellenvater Adolf Kolping schuf er 1991 das dafür nötige Reliquiar.

Im Lauf seines Lebens wurden Wilhelm Nagel zahlreiche Ehrungen zuteil, der Rhein-Erft-Kreis verlieh ihm den Kreiskulturpreis. Für seine bekanntestes Werk, den DFB-Pokal, wurden sein Fuß- und Handabdruck in dem Berliner „Walk of Fame“ verewigt. Ein Jahr hatte er 1964 an dem Pokal gearbeitet. „Ich glaube da ist mir wirkliche etwas Gutes gelungen“, sagte Nagel einmal, der Pokal sei auch heute noch zeitgemäß. Ansonsten war Nagel ein eher bescheidener Mensch, der von seinem Können nicht viel Aufhebens machte. „Wichtig ist mir nur, dass ich die Aufträge zur Zufriedenheit meiner Kunden erledige“, sagte er.

Der DFB-Pokal hat ihn noch ein zweites Mal beschäftigt. Als Schalke-04-Urgestein Rudi Assauer den feuervergoldeten Pokal aus Silber fallenließ und der Dellen bekam, besserte Wilhelm Nagel das gute Stück wieder auf. Selbst ein großer Fußballfan war Nagel nie: „Möge der beste gewinnen“, lautete sein Wahlspruch.

Bürgermeister Hans-Peter Haupt würdigte Nagel als einen Mann, der mit seinem Schaffen Wesseling in der ganzen Welt bekannt gemacht habe.

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