„Hydrofarm“Wesselinger Firma erntet mit Kräutern den Existenzgründerpreis in Rhein-Erft

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Auf dem Foto sind unter anderem die Gründer des Unternehmens „Hydrofarm“, Timo und Lukas Scholz, zu sehen.

Der erste Platz des Existenzgründerwettbewerbs ging an das Unternehmen „Hydrofarm“ aus Wesseling-Berzdorf.

59 Prozent der Gäste im Medio in Bergheim stimmten für das junge Unternehmen. Es baut Kräuter und Salate in Regalen an. Das spart Platz.

Warum nicht Gemüse und Kräuter auf kleinstem Raum anpflanzen und so Platz, Wasser und auch Energie sparen? Dieses Prinzip steckt hinter der Geschäftsidee der seit August in Wesseling-Berzdorf angesiedelten Firma „Hydrofarm“. Hier wachsen Kräuter und Salate in einer „Vertical Farm“, also in einer Halle übereinander in Regalen statt großflächig auf dem Boden. Mit dieser Idee wurde das junge Unternehmen, das von Timo und Lukas Scholz auf der futuRE Lounge der Rhein-Erft-Wirtschaftsförderung (WFG) im Bergheimer Medio vorgestellt wurde, Gewinner des Existenzgründerpreises der WFG.

Im Rahmen einer Vorauswahl waren von der Jury drei Firmen ausgewählt worden, die sich mit ihrer Geschäftsidee dem Publikum in einem fünfminütigen Pitch vorstellen durften. Danach entschieden die Gäste per Handy, wer der Gewinner ist, dem 3000 Euro winkten. Für die in Wesseling ansässige Hydrofarm als Sieger entschieden sich 59 Prozent der Gäste. Ihnen gefiel die Idee, ganzjährig und unabhängig vom Wetter Salate und Kräuter in effizientester Weise produzieren zu können. Wobei bis zu 90 Prozent Wasser im Vergleich zum konventionellen Anbau ein gespart werden kann. Auch fallen unnötig lange Transportwege weg.

Firmen aus Brühl und Bergheim erreichen den zweiten Platz

Den zweiten Platz errang mit 24 Prozent die Firma „Bovest“ aus Brühl mit ihrer Idee von der Berufsorientierten Vertretungsstunde. Dabei übernehmen Referenten von Unternehmen den Unterricht, um so einen Einblick in Berufsfelder zu geben. Dritter wurde mit 17 Prozent der abgegebenen Stimmen „Delphi AI“ aus Bergheim. Das Unternehmen bietet per App KI-unterstütztes Coaching an.

Auf dem Foto ist Staatssekretär Matthias Heidmeier zu sehen.

Gastredner war Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.

Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik und von den Kammern waren zur Veranstaltung ins Medio gekommen, um in die wirtschaftliche Zukunft des Kreises zu blicken. Susanne Kayser-Dobiey, Chefin der kreiseigenen WFG, und Landrat Frank Rock blickten in ihren Grußworten nach vorn, sprachen über die Notwendigkeit, beim anstehenden Strukturwandel nichts dem Zufall zu überlassen und innovative Unternehmen und Geschäftsideen zu suchen und in der Region anzusiedeln, um so Arbeitsplätze im Kreis zu sichern.

Wir brauchen dazu genügend Personal, denn die Rahmenbedingungen müssen stimmen
Susanne Kayser-Dobiey

Zu den Gästen gewandt, sagte Rock: „Wir brauchen sie alle hier, die Politik, die Industrie und die Wirtschaft, die Verwaltungen in den Städten und im Kreis, damit es gelingt, Visionen und die Digitalisierung umsetzen. Kayser-Dobiey blickte dabei auch auf den Arbeitsmarkt und die Personalsituation: „Wir brauchen dazu genügend Personal, denn die Rahmenbedingungen müssen stimmen.“

Gastredner war Matthias Heidmeier, Staatssekretär im NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Auch er ging auf das alles beherrschende Thema Arbeitskräftemangel und Fachkräfteausbildung ein. Speziell zur Einbindung ausländischer künftiger Mitarbeiter stellte er unter dem Beifall der Gäste fest, dass die Hindernisse der Bürokratie, die einen schnellen Einsatz schon ausgebildeter Bewerber verhindern, weggeräumt werden müssen.

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