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ZiepchensplatzAusbau der Parkgebühren und des Bewohnerparkens in Bad Honnef treffen auf Widerstand

Lesezeit 3 Minuten
Parkende Fahrzeuge auf einem Platz in einem historischen Ortskern.

Viel Blech: Auf dem Rhöndorfer Ziepchensplatz soll nach dem Willen der Bad Honnefer Stadtverwaltung ein Parkscheinautomat installiert und der Platz gebührenpflichtig werden.

Der Ausbau des Bewohnerparkens in Selhof und Rhöndorf und eine Parkgebührenpflicht für den Ziepchensplatz treffen auf Widerstand. 

Gegen die Idee der Stadtverwaltung, in Rhöndorf Bewohnerparkausweise einzuführen und auf dem Ziepchensplatz einen Parkscheinautomaten aufzustellen, regt sich Widerstand. „Das ist nicht durchdacht und unausgegoren“, kommentiert Peter Profittlich, CDU-Ratsherr und inoffizieller Oberbürgermeister von Rhöndorf, den Vorschlag.

Patrick Pieper, Vorsitzender des Bürger- und Ortsvereins, registriert „viel Widerstand“. Auch wenn sich der Vereinsvorstand noch keine abschließende Meinung gebildet habe. Damit kann er sich aber nun auch viel Zeit lassen.

Politiker im Ausschuss für Mobilität ziehen sozusagen die Notbremse

Denn die Politik hat am Donnerstagabend im Ausschuss für Mobilität sozusagen die Notbremse gezogen. Sie hat damit zugleich den Plan gestoppt, auch in Selhof das Bewohnerparken auszuweiten. „Das ist nicht abstimmungsfähig“, befand Kajta Kramer-Dißmann (Bürgerblock). Einhellig forderten die Ausschussmitglieder zuerst eine Bürgerbeteiligung und eine Bürgerinformation durch die Stadtverwaltung.

Holger Heuser, Erster Beigeordneter, will sich nun über die Form der Beteiligung Gedanken machen. Das Ganze werde aber „länger dauern als bis zum ersten Quartal 2026“, kündigte Heuser an. Vor der Kommunalwahl wird das brisante Thema also nicht mehr akut.

Parkende Autos, im Hintergrund der Bahnhof Rhöndorf.

Gut genutzt werden die P&R-Plätze am Bahnhof.

Schon 2017 hat der Rat der Stadt ein Parkraumbewirtschaftungskonzept beschlossen und vor allem für den unmittelbaren Innenstadtbereich umgesetzt; auch da gab es viel Ärger. „Im Nachgang“, heißt es in der Sitzungsvorlage, hätten viele Bürger Hinweise gegeben, dass in diversen Straßen „zu wenig Parkraum zur Verfügung steht“. Das gelte vor allem für Rhöndorf und Selhof.

Die Konsequenz: Die Verwaltung schlägt jetzt vor, in weiteren Straßen in Selhof Bewohnerparken einzuführen, darunter die Beueler Straße und Kapellenstraße sowie Teile der Selhofer -, der Schul-, der Berliner- und der Menzenberger Straße. In Rhöndorf soll das Bewohnerparken für die Drachenfelsstraße, Teile der Löwenburgstraße sowie Auf dem Rüddel kommen.

Das Spezielle in Bad Honnef: Seit 2024 kostet der Bewohnerparkausweise nicht mehr nur 30 Euro im Jahr. Stattdessen richtet sich die Gebührenhöhe nach der Größe des Fahrzeugs und dem jeweiligen Bodenrichtwert. Der Preis liegt damit auf jeden Fall deutlich höher als früher. In Rhöndorf kommt ein Punkt im Konzept hinzu: Der Ziepchensplatz, zentraler Dorfplatz am Fuße des Drachenfelsens, soll täglich von 8 bis 19 Uhr gebührenpflichtig sein.

Man will so die Dauerparker verdrängen und den „Parkplatzumschlag“ erhöhen, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Nach Einschätzung von Peter Profittlich, dessen Traditionscafé am Dorfplatz liegt, ist das Dauerparkerproblem aber nicht mehr so akut. Die P&R-Plätze am Bahnhof Rhöndorf beziehungsweise der Stadtbahnhaltestelle hätten viel Druck rausgenommen.

„Die Verwaltung hat noch ein paar Hausaufgaben zu machen“

Unter den 50 Bürgern, die sich dieser Tage in der Heimatstube gerade über das geärgert hätten, befürchten viele auch einen Verdrängungseffekt auf andere Straße wie den Mühlenweg oder den Frankenweg. Der Vorschlag der Verwaltung sieht auch vor, an der Straße Am Domstein parallel zur B42 einen Parkplatz mit rund 40 Plätzen zu schaffen.

Die Stellplätze sollten sich vor allem an Wanderer und Ausflügler richten. Das Grundstück, das betonte Heuser auf Nachfrage von Ausschussmitglied Stefan Krahe (Bürgerblock), gehöre der Stadt. Unter dem Strich wurde aber auch dieser Vorschlag vertagt. Es seien noch, so hieß es im Ausschuss für Mobilität, „ein paar Hausaufgaben zu machen“.