Keine Ampel am EngpassWas die Stadt Bad Honnef mit ihrer City-Verkehrsachse vorhat

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Eine Ampelschaltung, die immer nur Verkehr in eine Fahrtrichtung freigibt, funktioniert am Engpass nicht.

Bad Honnef – Die Weyermannallee, eine heute von Schlaglöchern geprägte Gemeindestraße im Bad Honnefer Centrum mit Parkplätzen auf der einen Straßenseite, könnte in Zukunft links und rechts breite Gehwegboulevards bekommen und als Fahrradstraße ausgewiesen werden, auf der mithin Drahteselnutzer Vorrang hätten.

Die Straße Am Saynschen Hof, heute ebenfalls eine ziemlich buckelige Landesstraße (L 193), könnte nach Fertigstellung der geplanten Wohn- und Geschäftshäuser zum ersten Mal auf der Nordseite einen Gehweg bekommen, wo sich heute „eher ein Trampelpfad“ befindet, wie Jutta Schmidt, Leiterin des städtischen Fachdienstes Tiefbau, sagt.

Ampel würde zu langen Rückstaus führen

Das Nadelöhr obere Bahnhofstraße allerdings, das durch den kurzen Abschnitt zwischen Am Saynschen Hof und Hauptstraße gebildet wird, in dem die Gehwege ebenfalls viel zu schmal sind, könnte wegen der dichten Bebauung links und rechts allenfalls langfristig verbreitert werden. Vielleicht ergebe sich für die Stadt irgendwann eine Möglichkeit durch einen Verkauf...

Jutta Schmidt stellte diese Überlegungen für die innerstädtische Hauptverkehrsachse L 193 – also die Straßen Am Saynschen Hof, Bahnhofstraße und Hauptstraße – sowie für die Weyermannallee jüngst im städtischen Ausschuss für Mobilität vor. In der Sitzungsvorlage schrieb die Verwaltung von einer sehr komplexen und umfassenden Thematik. Detailliert soll sich die Politik in den nächsten Monaten mit den Ideen beschäftigen, bevor die Bürgerinnen und Bürger gehört werden sollen.

Die Kosten

Die Baukosten für die Weyermannallee werden laut Sitzungsunterlage auf rund 775 000 Euro geschätzt. Die Kosten für die Erneuerung der Nebenanlagen in der Straße Am Saynschen Hof (dafür ist die Stadt zuständig) auf etwa 2,15 Millionen Euro. Die Erneuerung der Fahrbahn Am Saynschen Hof (Sache des Landes) soll etwa 1,3 Millionen Euro kosten. (csc)

Am ehesten in Angriff genommen werden könnte wohl die Weyermannallee, während der Ausbau Am Saynschen Hof, wo das Land Straßenbaulastträger ist, wegen des Baus der Wohn- und Geschäftshäuser in Höhe Kirchstraße beziehungsweise unterhalb des Franz-Xaver-Trips-Platzes noch einige Jahre dauern könnte.

Hintergrund aller Überlegungen sind das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISek) und das Integrierte Handlungskonzept( InHK), auf deren Basis 2019 ein städtebaulicher Wettbewerb für die Innenstadt stattfand. Den haben RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten aus Bonn und das Ingenieurbüro Lindschulte aus Düsseldorf gewonnen. Lindschulte hat nun laut Stadtverwaltung die Straßenzüge genauer unter die Lupe genommen.

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Dabei wurde beispielsweise für das Nadelöhr obere Bahnhofstraße auch überlegt, die Gehwege zu verbreitern und den Verkehr über eine Ampel immer nur in eine Richtung fahren zu lassen. Doch diese Idee wurde laut Jutta Schmidt verworfen. Grund: Es würden sich lange Rückstaus bilden.

Hauptachsen für Autoverkehr stärken

Unter dem Strich hat sich, das betonte Jutta Schmidt, gezeigt, dass die Hauptachsen (also der Verlauf der L 193 in der City) für den Kraftfahrzeugverkehr gestärkt werden sollte, während in den Nebenstraßen die Nahmobilität (Radfahrer, Fußgänger, Anwohner) gefördert und „eine attraktivere Gestaltung des Wohnumfeldes“ erreicht werden sollte. Das gilt beispielsweise für die Weyermannallee, aber auch für die Luisenstraße. Dort müsse die „durchgehende Befahrung“ durch Kraftfahrzeuge „auf den Prüfstand“.

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