Standort bleibt bestehenHochschule in Bad Honnef will wieder in Präsenzbetrieb zurück

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Alt und neu verbunden: Blick auf den Campus der Internationalen Hochschule in Bad Honnef. 

Bad Honnef – Als sich neulich die Geschäftsleute des Vereins Centrum Bad Honnef trafen, da wurde kurzzeitig die Frage laut, was eigentlich mit den Studentinnen und Studenten der Internationalen Hochschule (IU) sei. Die jungen Menschen fehlten der Stadt, vor allem auch den Gastronomen, hieß es. Ob sie überhaupt wiederkommen? In einem städtischen Fachausschuss des Rates war ein paar Tage zuvor spekuliert worden, die Hochschule wolle ihren Präsenzlehrbetrieb am Standort Bad Honnef komplett einstellen. Ist gar der Campus in Gefahr?

An den Gerüchten ist nichts dran

Sie kenne die Gerüchte, erklärt auf Anfrage dieser Zeitung eine Sprecherin der IU, aber an ihnen sei nichts dran, betont die PR-Managerin. Dass der Campus an der Mülheimer Straße in diesen Märztagen nahezu komplett verwaist ist, liege nicht nur an Corona und den dadurch bedingten Onlinelehrbetrieb, sondern schlicht daran, dass gerade die vorlesungsfreie Zeit sei.

Natürlich habe der Unterricht wegen der Pandemie zuletzt komplett in der „Onlinewelt“ stattgefunden. Man hoffe aber, im April wieder mit Präsenzveranstaltungen starten zu können, sei jedoch angesichts der steigenden Infektionszahlen noch nicht ganz sicher. Zurzeit seien die meisten Studentinnen und Studenten zu Hause. Viele stammten auch aus der Ukraine und Russland, ihnen versuche die Hochschule gerade zu helfen, sagt die Sprecherin.

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Ein klares Bekenntnis gibt sie für den Hochschulstandort Bad Honnef ab. Er sei als „Gründungszelle“ der Internationalen Hochschule von „hoher Wichtigkeit“ für das Unternehmen. Langfristig denke man sogar über einen Ausbau der Studierendenzahl am Standort Bad Honnef nach, an dem bisher im Semester zwischen 800 und 1000 junge Männer und Frauen eingeschrieben seien.

Die Hochschule ist nicht nur wegen der vielen Studierenden ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt und die Region. In Bad Honnef und Rheinbreitbach seien 223 Mitarbeitende der IU tätig, davon 33 Professoren und Professorinnen, so die Sprecherin der IU. Neben den Mitarbeitenden, die für den Campusbetrieb verantwortlich seien, seien in Bad Honnef beziehungsweise Rheinbreitbach weitere administrative Bereiche wie Buchhaltung und Personalwesen angesiedelt. Die Gastronomie auf dem Anno-Gelände sowie die Infrastruktur der Studierendenappartements werde von 33 Mitarbeitenden bewirtschaftet.

Förderung durch den Bonn-Berlin-Ausgleich

Die IU ist 1998 als Internationale Hochschule Bad Honnef Bonn (für Tourismus und Hotelmanagement) gegründet worden. Ihr Start war im historischen Feuerschlösschen auf dem Gelände des Siebengebirgsgymnasiums. Ein Jahr nach dem Beginn zog die FH auf das Sankt Anno-Gelände an der Ecke Linzer Straße/Mülheimer Straße, wo der „Anno-Campus“ – auch mit umgerechnet 2,2 Millionen Euro aus dem Bonn-Berlin-Ausgleich – geschaffen wurde. Zum Campus gehören heute zwei Wohnheime und ein Verwaltungsgebäude mit Bibliothek. Die meisten Studierendenden finden Unterkünfte aber in der Stadt. Im Laufe der Jahre gab es mehrere Fusionen.

Im März 2021 wurde die IUBH Internationale Hochschule zur „IU Internationale Hochschule“, Sitz der Hochschule ist seit 2019 Erfurt. Sie ist an 28 Standorten vertreten, ein weiterer Ausbau werde angestrebt, so die IU-Sprecherin. Studiengänge in Bad Honnef sind beispielsweise Aviation Management und Business Administration oder Computer Sience und Engineering Management.

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