BackkurseIn Ruppichteroth zeigt Anja Rump, wie man tolle Torten ganz einfach selber macht

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Viele lachende Frauen und Kinder stehen an langen Tischen, auf denen mehrstöckige, reich verzierte Torten, Schüsseln, Fläschchen und Mixer stehen.

Im Pfarrzentrum in Winterscheid wird gemeinsam gerührt, gebacken, geschichtet und verziert. In der Gemeinschaft mache das Backen besonders viel Spaß, sagt Kursleiterin Anja Rump.

An noch sieben Samstagen gibt die Teilnehmerin der TV-Show „Das große Backen“ Workshops.

Schokoladenriegel und -kugeln, bunte Zuckerstäbchen und Donuts, Streusel, Creme, Erdbeeren und bunte Glasur als Verzierung: Je voller die Torte, desto besser. Mehrstöckig, die einzelnen Lagen Biskuit säuberlich aufeinander gestapelt: 20 Naked Cakes, also „nackte Kuchen“ ohne kaschierende Umhüllung aus Creme oder Schokolade, stehen am Samstagmittag auf den zusammengeschobenen Tischen im Winterscheider Pfarrzentrum. Ein Tortentraum wie aus der feinsten Konditorei, jede einzelne.

Hergestellt haben die schicken Schleckereien aber Laien: Mütter und Töchter, Großmütter und Enkel, auch ein Mann ist beim Familienbackkurs des Katholischen Familienzentrums dabei.

Sie werden angeleitet von Anja Rump aus Winterscheid, die es mit ihren selbst kreierten Mottotorten im vergangenen Jahr sogar in die TV-Show „Das große Backen“ geschafft hat. Dafür buk und gestaltete sie den Winterscheider Weiher als Torte, komplett mit See, Baum und einer Frau auf einer Bank.

Die Leute müssen sich nur trauen, auch mal was Anspruchsvolles zu machen.
Anja Rump
Gummiflaschen mit bunter Flüssigkeit und der Aufschrift „Super Drip “stehen auf einem Tisch.

Das richtige Equipment muss sein: Profi-Tropf-Glasur sorgt für die bunten Rinnsale am Rand der sonst nackten Torte.

„Jeder kann backen“, sagt die Mutter von vier Kindern, die sich das Handwerk selber beibrachte und die Anfang Oktober mit einer Sondergenehmigung nun sogar ihre Konditorenprüfung ablegen wird. „Die Leute müssen sich nur trauen, auch mal was Anspruchsvolles zu machen.“

In der Gemeinschaft und unter fachkundiger Führung fällt das leichter, weiß auch Anja Rump. Für 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat sie die Workshops, die jeweils samstags von 9 bis 13 Uhr im Pfarrheim St. Servatius stattfinden, geplant: Zwei große Backöfen schaffte sie dafür an, 20 Mixer. 40 Springformen mussten her, damit ein Boden im Ofen bereits backen kann, während ein weiterer in der Mache ist.

Backkurs in Winterscheid:sechs Kilo Mehl, sieben Kilo Zucker, zehn Kilo Mascarpone

Die „Naked Cakes“, die am ersten Termin gebacken wurden, sind mehrstöckig. Sechs Kilo Mehl, sieben Kilo Zucker und zehn Kilo Mascarpone kaufte sie für den ersten Backtag ein, Streusel, Schokolade, Obst. „Eine Torte muss mit Früchten sein“, findet Rump.

Sie mag „leichte Torten, die toll aussehen“: Und so verziert sie sie mit einer Creme aus Mascarpone und Sahne, nutzt statt Speisefarbe Spinat für grüne und Rote Bete für rote Farbe. Und weil sie selber eine Gluten- und Laktoseunverträglichkeit hat, kennt sie auch Rezepte, „bei denen ein Kuchen nicht nur nach Maisstärke schmeckt“.

Ein blondes Mädchen und eine blonde Frau, beide in lila Schürzen, halten einen Naked Cake mit pinkfarbenen Donuts und rosa Glasur.

Als Überraschung für ihre neunjährige Tochter Emma hatte Melanie den Kurs gebucht — über das Ergebnis in Pink freuen sich beide.

Und sie weiß genau, welches Equipment nötig ist, wie die Handgriffe sitzen müssen und wie lange eine Ganache im Kühlschrank fest werden muss, damit die Torte ein Erfolg wird. Das alles gibt sie in den Kursen weiter. Meist nur beobachtend, manchmal aber greift sie sich auch den Tortenboden und ruft ihre Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu sich, um den Kniff zu zeigen, der den Unterschied macht.

Für die Kurse zahlen Erwachsene 15 Euro, Kinder 5 Euro — Zutaten inbegriffen

Sieben voneinander unabhängige Termine an den kommenden Samstagen gibt es noch, jeder mit einem anderen Schwerpunkt. Heute (bereits ausgebucht) ist ein Schmetterling dran.

Für die nächsten Termine sind noch Plätze frei, gebacken werden unter anderem ein Schwan, dessen Kopf Federn hat, Cakesicles (Kuchen am Stil), eine Monstertorte für Halloween, Tiere aus Hefeteig und eine Einhorntorte. Erwachsene zahlen 15 Euro, Kinder bis 14 Jahre (in Begleitung) 5 Euro. Anmeldung per E-Mail


Für Zuhause-Bäcker hat Anja Rump fünf Tipps:

  • Keine Angst haben, einfach backen. „Mir ist auch schon was schiefgegangen. Das hau ich dann eben in die Tonne und fange von vorne an.“
  • Beim bewährten Grundrezept für einen Boden bleiben, auch wenn ein neues Rezept etwas anderes vorsieht.
  • Gute Vorbereitung: Eine Ganache zum Beispiel muss drei Stunden in den Kühlschrank, bevor sie aufgeschlagen werden kann.
  • Richtiges Equipment: Soll eine Torte hoch und glatt werden, braucht man eine Springform, einen Tortenring und Tortenfolie. „Dann sieht es akkurat aus.“
  • Ein Tortendrehteller ist praktisch, „dann kann man die Verzierung ohne Verrenkungen machen“.
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