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KommunalwahlStichwahl zwischen CDU und SPD in Much – AfD erhält 19 Prozent der Stimmen

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Wahlabend Kommunalwahl in Much, in der Aula. 
Bürgermeister Norbert Büscher mit dem CDU-Kandidaten Karsten Schäfer.

CDU-Bürgermeisterkandidat Karsten Schäfer mit Thomas Glass (SPD): Beide treten in der Stichwahl gegeneinander an.

Die AfD erzielte in Much das höchste Ergebnis im ganzen Rhein-Sieg-Kreis. Sie erhält sieben Sitze im Gemeinderat.

Die Hoffnung des CDU-Kandidaten Karsten Schäfer, schon im ersten Durchgang zum Bürgermeister gewählt zu werden, hat sich nicht erfüllt. Mit 44,6 Prozent geht es für den Noch-Beigeordneten in die Stichwahl gegen SPD-Kandidat Thomas Glass.

„Ich kann die Lage nicht einschätzen, kann mir aber vorstellen, dass die AfD stark abschneidet“, hatte Schäfer am Wahlabend in der Gesamtschulaula gesagt. Er habe die politischen Inhalte der Partei im Wahlkampf nicht erkennen können. Positiv überrascht ist er deshalb darüber, dass die SPD im Ergebnis doch deutlich vor der AfD liege. Mehr als 16 Prozentpunkte trennen die beiden Kandidaten. Thomas Glass (SPD) hat 36 Prozent der Stimmen geholt, mehr als ein Drittel. Für die Mucher SPD sei der Abend demnach ein Erfolg.

Jede Stimme für die AfD ist eine zu viel.

Mit Sorge blickt Glass auf das Ergebnis der AfD: „Jede Stimme für die AfD ist eine zu viel.“ Die Partei wird nun erstmals in den Gemeinderat einziehen, mit 19 Prozent der Stimmen bekommt sie auf Anhieb sieben Sitze. Das ist das höchste Ergebnis im gesamten Rhein-Sieg-Kreis.

AfD-Kandidat Lukas Bürgerhausen möchte sich in der Fraktion vor allem um die Ausgaben kümmern. Die sollten gesenkt werden. „Mir ist es aber wichtig, dass wir mit allen Parteien gut zusammenarbeiten“, so Bürgerhausen. „Die AfD wird die große Unbekannte im Rat“, sagt CDU-Mann Karsten Schäfer. Er glaube aber an eine gute Zusammenarbeit, Kompromisse werden nötig sein. „Wenn man sich nicht einig wird, dann ist Stillstand. Das können wir uns nicht leisten“, meint der CDU-Bürgermeisterkandidat.

SPD-Fraktionsvorsitzende will AfD-Leute inhaltlich stellen

Die SPD-Fraktionsvorsitzende bezeichnet das AfD-Ergebnis als beängstigend, beide Fraktionen werden mit sieben Sitzen vertreten sein. Inhaltlich mache sich Katja Ruiters aber keine Sorgen. „Die haben keine Ahnung, also ich freue mich auf die Debatte“, erklärt die Sozialdemokratin. Sie wolle Gelegenheiten nutzen, AfD-Leute zu stellen und ihnen den Spiegel vorzuhalten. Über das stabile Ergebnis der SPD freue sie sich: „Wir sind zweitstärkste Kraft im Rat, das ist nicht selbstverständlich.“

Die Grünen sind mit Verlusten hinter der AfD auf Platz vier gelandet, sie vertreten die Gemeinde mit sechs Sitzen. Zufrieden zeigt sich die Fraktionsvorsitzende Pauline Gödecke trotzdem: „Wir haben mehr Stimmen als bei der Bundestagswahl bekommen, unser kommunales Engagement hat sich also ausgezahlt“, so Gödecke. Im Zusammenhang mit dem AfD-Neuzugang möchten die Mucher Grünen für einen respektvollen Umgang unter den Ratsmitgliedern eintreten. „Wir wollen einen Verhaltenskodex im Gemeinderat etablieren“, schlägt die Grünen-Politikerin vor.