Neunkirchen-Seelscheid – Zuerst wurde gewandert, zwei Tage später dann zugehört: Der Heimat- und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid hatte anlässlich des 50. Geburtstags der Gemeinde zu zwei Ausflügen mit Hartmut Benz eingeladen. Thema war diesmal die Geschichte Neunkirchens. Auf Schusters Rappen waren zunächst fast 50 Interessenten zur Wanderung unterwegs.

Über die Wendmühle ging es über den historischen Ortsteil Höfferhof nach Eischeid, wo von 1820 bis 1828 der Wohn- und damit auch Dienstsitz des Bürgermeisters von Neunkirchen war. Über Krahwinkel ging es nach Hülscheid; Brackemich und Balensiefen waren weitere Stationen. Hartmut Benz erläuterte Historisches zu den Orten. Bevor die Wanderung in Wendmühle endete, war Söntgerath noch eine weitere Station.

Rund 70 Zuschauer

Zwei Tage später hatte Hartmut Benz im Landgasthaus Herchenbach in Eischeid rund 70 Zuschauer, darunter auch Bürgermeisterin Nicole Sander. In seinem Vortrag tauchte er in die Geschichte Neunkirchens ein. „Das Kirchspiel Neunkirchen war gleichzeitig kirchliches und weltliches Ordnungselement und damit eingebunden in Hierarchie und Nachbarschaft, jedoch war das Leben im Wesentlichen auf das Kirchspiel begrenzt“, erläuterte Hartmut Benz. Der Gottesdienst sei zentrales Element gewesen.

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Reisen in Nachbargemeinden waren beschwerlich und selten, zum Handeltreiben oder aber zur Gerichtsbarkeit. So erklärt es sich, dass auch die Beziehungen nach Seelscheid eher spärlich waren, zumal es nur eine einzige Brücke über den Wahnbach gab. Erst in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts ging der Einfluss der Religion zurück, und gleichzeitig machte die Mobilität deutliche Fortschritte. Mit dem Zusammenschluss 1969 wurde dann aus den beiden Gemeinden und dem Amt Neunkirchen die heutige Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid. (que)

Am 7. und 13. September gibt es zwei weitere Veranstaltungen des Heimat- und Geschichtsvereins. Diesmal wandert Hartmut Benz durch Seelscheid und hält einen Vortrag über Seelscheid im Gasthof Röttgen.