Arbeit nicht gewürdigtRettungsdienste kritisieren Kreis für Betreiberwechsel

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Erst im März wurde die Rettungswache in Much unter Leitung der Johanniter eröffnet. 

Ruppichteroth/Much – Die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) befürchtet eine Schwächung des Bevölkerungsschutzes in der Region. Hintergrund ist der zum Jahresbeginn 2022 anstehende Betreiberwechsel bei den Rettungswachen in den Gemeinden Much und Ruppichteroth.

Der Rhein-Sieg-Kreis hatte nach der Ausschreibung kürzlich mitgeteilt, den Auftrag für den Rettungsdienst in den beiden Kommunen an die gemeinnützige Ambulanz und Rettungsdienst GmbH aus Hamburg erteilen zu wollen, ein Unternehmen, das in der Region bislang nicht aktiv ist. Momentan wird der Rettungsdienst in Much noch von den Johannitern betrieben, in Ruppichteroth vom Deutschen Roten Kreuz.

Das breite ehrenamtliche Angebot werde nicht ausreichend gewürdigt

„Das Zuschlagskriterium war offensichtlich das wirtschaftlich günstigste Angebot“, sagt Natalie Brincks, Pressesprecherin der JUH-Regionalverbandes. „Nicht ausreichend gewürdigt wurde damit das seit vielen Jahren bestehende breite ehrenamtliche Angebot, das beide Hilfsorganisationen mitbringen und welches eng mit dem Rettungsdienst verknüpft ist.“

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Diese zusätzliche Leistung von Johanniter und Rotem Kreuz sei bei der Vergabeentscheidung nicht ausreichend berücksichtigt worden – und das, obwohl das Verwaltungsgericht Hamburg auch die Mitwirkung im Katastrophenschutz als Vergabekriterium zugelassen habe.

Der Rettungsdienst sei „die Speerspitze des Bevölkerungsschutzes“ und funktioniere nur „als nahtloses, stufenlos aufwuchsfähiges System mit der ständigen Verknüpfung zum Ehrenamt als Basis des Bevölkerungsschutzes“, argumentieren die Johanniter weiter. Die Vergabe an ein Unternehmen, das bisher im Kreis weder bekannt noch erkennbar ehrenamtlich verzahnt sei, stelle dieses System infrage und führe „keinesfalls zu einer Stärkung“.

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