Mahnwachen in Much und NeunkirchenMitarbeitende kämpfen um ihre Jobs bei Thurn

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Vor dem Rathaus in Much gab es am Montag eine Mahnwache von Thurn-Mitarbeitern. 

Neunkirchen-Seelscheid – Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, haben die Mitarbeiter der insolventen Firma Thurn am Montagmorgen Mahnwachen vor den Rathäusern in Neunkirchen und Much gehalten. 

Die Verhandlungen über die Zukunft der Thurn-Werke laufen hinter verschlossenen Türen auf Hochtouren. Alle Beteiligten betonen, sie seien an einer Lösung interessiert.

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Auch vor dem Rathaus in Neunkirchen machten die Mitarbeiter auf ihre Situation aufmerksam. 

Es geht um 185 Arbeitsplätze: 150 bei Thurn; 35 bei den Unternehmen, die die Kantine gepachtet haben und Schulen und Kitas in der Region mit Mittagessen versorgen. Insolvenzverwalter Dr. Jens Schmidt hat einen Interessenten gefunden, der die insolvente Firma weiterführen möchte. Darüber wird derzeit verhandelt.

„Es kann doch nicht sein, dass die Verhandlungen zur Hängepartie werden“, klagt Thurn-Mitarbeiter Harald Weber, der die Demonstration mit organisiert. Auch für  Dienstag haben die Mitarbeiter zu einer erneuten Demonstration aufgerufen. Um 14 Uhr machen sich die Beschäftigten und deren Angehörige mitten durch Neunkirchen auf dem Weg zum Rathaus.

Details der Gespräche sollen vertraulich bleiben

Das gemeinsame kommunale Unternehmen der Gemeinden Neunkirchen-Seelscheid und Much (GKU) hat das Gelände, auf dem die Thurn-Werke stehen, zur Vermarktung erworben. Dafür musste extra dessen Satzung geändert werden. Am 13. September wurde dies mit der Unterschrift des Landrats Sebastian Schuster als Chef der zuständigen Verwaltungsbehörde öffentlich mitgeteilt.

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Der Mucher Bürgermeister Norbert Büscher (CDU) ist Vorsitzender des Verwaltungsrates der GKU, seine Stellvertreterindie Neunkirchen-Seelscheider Bürgermeisterin Nicole Berka (SPD). Während Büscher in dieser Sache keine Stellungnahme abgeben will, sagte Berka auf Nachfrage der Redaktion: „Es finden Gespräche mit der Firma Thurn statt. Eine neue Gesamtlage hat sich nicht ergeben. Die Details der Gespräche sollen zunächst vertraulich bleiben, um die weiteren Verhandlungen nicht zu beeinträchtigen, so wurde es mit allen Beteiligten vereinbart.“

„Das Problem ist“, gab ein der Redaktion namentlich bekannter Insider zu bedenken, „dass der Markt für Waschmittel in den den letzten Monaten einem immensen Preisverfall unterliegt. Dazu kommt eine Erhöhung der Preise für Rohstoffe.“ Im Segment der No-Name-Produkte mit ihren engen Margen sei daher kaum Gewinn zu erwirtschaften. Er ist skeptisch, ob der Interessent für Thurn wieder in die Gewinnzone kommt. Deswegen sei es verständlich, dass die GKU sich die Konzepte des Käufers „ganz genau anschaut“. Eine erneute Insolvenz helfe niemandem. 

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