Nach neunjähriger Sanierung für 221 Millionen Euro erstrahlt das denkmalgeschützte Bauwerk jetzt in neuem Glanz.
Steinmeier zu GastBonner Beethovenhalle nach neun Jahren und 221 Millionen Euro wiedereröffnet

Blick in die wiedereröffnete Beethovenhalle Bonn vor der Veranstaltung.
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die wieder eröffnete Bonner Beethovenhalle als „Ort der Demokratiegeschichte“ gewürdigt. Steinmeier sagte am Abend bei der feierlichen Wiedereröffnung nach neun Jahren Sanierung, die Halle gehöre zum „politischen Gedächtnis der Bundesrepublik“.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier während seiner Ansprache zur Wiedereröffnung der Beethovenhalle Bonn.
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In der 1959 fertiggestellten Halle wurde viermal ein Bundespräsident gewählt, zudem war sie Schauplatz von Pressebällen, Parteitagen und Empfängen. 1985 beschädigte ein Feuer durch Brandstiftung die Akustikdecke, die Orgel und einen Teil des Saals, was eine erste Renovierung notwendig machte.
Bonner plädierten für Erhalt der Halle – Sanierungskosten explodierten
Im Jahr 2007 begann eine Debatte um ein neues Konzerthaus: Drei Bonner Dax‑Unternehmen boten der Stadt ein Festspielhaus als Geschenk an. Ein Architekturwettbewerb wurde ausgeschrieben, die meisten Vorschläge sahen einen Abriss und den Neubau der Beethovenhalle vor.

Die wiedereröffnete und farbig beleuchtete Beethovenhalle Bonn von außen.
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Die „Initiative Beethovenhalle“ und der Denkmalschutz setzten sich jedoch für deren Erhalt ein. „Welch glückliche Entscheidung das war, das können wir heute Abend alle erleben“, sagte Steinmeier.
2016 begann die Sanierung, die letztlich 221,6 Millionen Euro kostete. Im Jahr 2015 hatte die Stadt Bonn nach eigenen Angaben Schätzkosten für die Sanierung in Höhe von 50 Millionen Euro angegeben. Zusätzliche zehn Millionen Euro sollten durch privates und bürgerschaftliches Engagement aufgebracht werden.
Beethovenhalle: Kulturministerin spricht von Feier eines „Lebensgefühls“
NRW-Kulturministerin Ina Brandes (CDU) sagte in ihrem Grußwort, das Bundesland könne sich freuen über einen „neuen Kulturort mit einer der besten Akustiken, die wir in Deutschland haben“. Gefeiert werde mit der Wiedereröffnung auch ein „Lebensgefühl“. Die Beethovenhalle sei in der deutschen Geschichte ein Inbegriff „der Fähigkeit zur Demokratie“, unterstrich die Ministerin.
Die Beethovenhalle ist wichtigste Spielstätte des Beethovenfests und das Zuhause des Beethoven Orchesters Bonn. Am Abend der Wiedereröffnung des festlich illuminierten Hauses am Ufer des Rheins spielte das Orchester unter Leitung von Generalmusikdirektor Dirk Kaftan dort endlich wieder auf - mit Musik von Beethoven, mit Zeitgenössischem von Sara Glojnarić und mit der „Auferstehungssinfonie“ von Gustav Mahler. (dpa)

