Personalmangel bei der RSVGIm Rhein-Sieg-Kreis sind viele Busfahrer krank

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Ein Linienbus der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) fährt über eine gepflasterte Straße, die von Bäumen gesäumt ist. Passanten gehen an beiden Seiten.

Ein Linienbus der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) in Siegburg; viele Fahrten fallen jedoch aus.

Bei der RSVG im Rhein-Sieg-Kreis sind seit Wochen viele Fahrerinnen und Fahrer krank. Der Fahrplan kann nicht mehr eingehalten werden. 

Der 501er fährt an vier Tagen wegen des eingeschränkten Regelfahrplans zu bestimmten Uhrzeiten nicht. „Bitte benutzen Sie einen der nachfolgenden Busse“, rät die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft den Fahrgästen, die von Rheidt nach Siegburg wollen. Auf der Internetseite des RSVG finden sich im Kapitel Verkehrslage etliche Hinweise dieser Art. Hauptgrund: Es fehlt an Busfahrerinnen und Busfahrern.

„Aufgrund des krankheitsbedingten Personalmangels konnte der Regelfahrplan nicht mehr bewältigt werden“, heißt es auf Nachfrage bei der RSVG. „Die kalkulierte Krankenquote wird derzeit übertroffen.“ Anfang Dezember habe man sich dazu entschlossen, die Linienbusse nach einem eingeschränkten Plan einzusetzen.

Busfahrer krank: Auch der eingeschränkte Fahrplan gerät ins Wanken

Aber auch auf diese Verbindungen ist nicht unbedingt Verlass. Wegen weiterer Krankmeldungen unmittelbar vor Dienstbeginn fielen kurzfristig Fahrten aus, teilt das Unternehmen mit. „Daher werden Fahrgäste gebeten, sich kurz vor der geplanten Fahrt zu informieren, ob diese stattfindet. Hier werden alle bekannten Ausfälle gelistet.“

Andere Fahrplanauskünfte, etwa über DB-Navigator oder VRS-App, könnten derzeit aufgrund technisch bedingter Vorlaufzeiten nicht immer den aktuellen Stand abbilden.

Der Personalmangel bei Bus und Bahn ist nicht nur im Kreis ein Thema. Bundesweit fehlen Tausende, die Bus oder Bahn steuern können. Bei der RSVG umfasst die fahrende Belegschaft 350 Mitarbeitende: „Wir bräuchten derzeit zusätzlich 20 Fahrerinnen und Fahrer, um den Krankenstand aufzufangen, je nachdem, wie viele Krankmeldungen eingehen.“

Für die RSVG hat der Berufs- und Schülerverkehr die höchste Priorität

Jedoch würden alle Linien und Haltestellen im RSVG-Netz weiter bedient. „Anpassungen gibt es auf Linien mit weniger betroffenen Fahrgästen, auf Strecken mit dichten Takten oder dort, wo es alternative Verkehrsangebote gibt“, informiert die RSVG.


An Silvester gilt der Samstagsfahrplan. Am darauffolgenden Neujahrstag verkehren die Busse der RSVG nach dem Sonntagsfahrplan.

Im On-Demand-Verkehr „Rhesi“ in Neunkirchen-Seelscheid besteht an  Silvester eine Bestellmöglichkeit bis 17 Uhr. Fahrten im Gemeindegebiet mit einer Abfahrt bis 17 Uhr werden noch bis zum Fahrtziel durchgeführt.


Bei der Planung habe der Berufs- und Schülerverkehr die höchste Priorität. Bei 63 Linien kenne nicht jede Fahrerin und jeder Fahrer alle Routen, sodass die Disposition „nicht vollflexibel“ sei. „Das hat zur Folge, dass wir den eingeschränkten Fahrplan wöchentlich anpassen müssen.“

Um zusätzliches Personal zu gewinnen, schaltet die RSVG Stellenanzeigen in Zeitungen, wirbt bei Online-Stellenbörsen, auf der eigenen Website, auf Plakaten, auf ihren Bussen und auf den Monitoren in den Bussen für den Job am Lenkrad.

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