Spaß für die ganze FamilieAuf der Eitorfer Kirmes geht's für Kinder richtig rund

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Ein kleines blondes Mädchen und seine Mutter sitzen in einem Achterbahnwagen und reißen die Arme hoch.

Die kleine Lynn (3) ist mit Mama Jacqueline Jentzsch (26) auf der Achterbahn „Speedy Gonzalez“ unterwegs.

Achterbahn, Flugzeug-Karussell und Entenangeln: Schon die Kleinsten vergnügen sich auf der Eitorfer Kirmes. Welche Angebote es für Kinder gibt.

Ein kurzes Schnaufen und die Achterbahn „Speedy“ setzt sich in Bewegung. Mit an Bord: Die dreijährige Lynn und ihre Mama Jacqueline Jentzsch. Die Wagenraupe kriecht die Rampe empor und schießt die engen Kurven hinab – Lynn strahlt und reißt die Arme hoch.

Auch die Kinder haben großen Spaß auf der Eitorfer Kirmes, der größten im Rhein-Sieg-Kreis. Schon am frühen Samstagnachmittag ist zwischen Brücken- und Asbacher Straße einiges los, die Festmeile voller Menschen. Während Lynn und Jacqueline Jentzsch ihre Runde auf der Achterbahn absolvieren, wartet Papa Marc unten. Er darf die nächste Runde fahren. „Das würde sonst zu teuer“, sagt er. Vier Euro pro Person kosten die drei Runden auf der Achterbahn. „Geht grade noch so“, meint der 41-Jährige.

Achterbahn Speedy Gonzales steht erstmals auf dem Vorplatz der Kirche St. Patricius

Ein Mädchen sitzt in einem rot-weißen Flugzeug in einem Kinderkarussell und hält einen Fahrchip in die Höhe.

Juhu! Emma Lily Hütsch (4) darf noch eine Runde auf dem Flugzeug-Karussell drehen.

Die Familie wohnt erst seit zwei Jahren in Eitorf. Für Lynn sei es das zweite Mal auf der Kirmes, erzählt er. „Hauptsächlich sind wir für die Kleine hier. Es sind viele Menschen da, das ist sehr schön, manche kennen wir auch. Wir wollen einfach mal draußen sein“, sagt Marc Jentzsch.

Das Wort „Kirmes“ ist eine Abkürzung von „Kirchenmesse“, denn die Volksfeste waren früher eng mit kirchlichen Bräuchen verknüpft. Wohl nirgendwo wird das so deutlich wie in Eitorf, wo die „Speedy“-Achterbahn erstmals direkt im Kirchgarten von St. Patricius steht. Nur wenige Meter neben den Mauern sausen die Wagen vorbei.

„Wir bringen die Kirche wieder zur Kirmes“, frohlockt Schausteller Marco Welte, dem das Fahrgeschäft gehört. Er sei dem Kirchenvorstand und dem Küster sehr dankbar dafür. „In Eitorf sind wir zum neunten Mal. Angefangen haben wir damals in der Bahnhofstraße, wir sind der Kirmes mit der Achterbahn sehr verbunden“, sagt der Rostocker. „Es ist ein Fahrgeschäft für die ganze Familie: Mama, Papa, Oma, Opa fahren alle mit – und die Kinder sowieso.“

Schausteller auf der Eitorfer Kirmes muss noch seinen Corona-Kredit abbezahlen

Ein Mann mit einem schwarzen Pullover steht vor der Gerüst eines Fahrgeschäfts.

Schausteller Marco Welte gehört die Achterbahn "Speedy Gonzalez".

Bezüglich der hohen Fahrpreise verweist Welte auf gestiegene Kosten: „Ich würde gerne mit den Preisen runtergehen, aber ich muss die Mitarbeiter bezahlen. Wartung, Pflege, die Zugmaschine, das kostet alles Geld.“ Außerdem müsse er den Corona-Kredit abbezahlen. „Den kriege ich nicht mehr rein.“ Und außerdem: „Im Phantasialand zahlt man auch viel Geld für den Eintritt, aber schafft am Ende vielleicht nur fünf Fahrgeschäfte“, meint er.

Beim Entenangeln versuchen Marie (5) und ihre Schwester Sofie (3) aus Hennef ihr Glück: Die Fünfjährige wünscht sich ein Stofftier, doch dafür hat sie zu wenig Punkte. Sie gibt sich auch mit einem Gummitierchen zufrieden. Vater Dirk Vester bewahrt den Familienfrieden und kauft auch Sofie eines.

Kirmes in Eitorf: Der Kindergarten macht einen Ausflug auf den Rummel

Ein Mann steht mit zwei kleinen blonden Mädchen vor einer Kirmesbude, in der Gummienten in einem Wasserbassin schwimmen.

Sofie (3) und Marie (5) mit Papa Dirk Fester aus Hennef geben alles beim Entenangeln. Zur Belohnung gibt es ein Gummitierchen zum Quetschen.

Ein paar Meter weiter: „Nochmal, nochmal!“, ruft Emma Lily, als das Flugzeug-Karussell stoppt. Die Vierjährige hat Glück, denn ihre Mutter Ute Hütsch hat gleich zwei Fahrchips gekauft. Die kleine Pilotin hat den Steuerknüppel, mit dem sie sich per Druckluft selbst nach oben befördern kann, fest im Griff und grüßt ihre Eltern aus rund zwei Metern höher.

Noch eine Fahrt gibt es aber nicht, denn: „Wir sind ja morgen noch hier und am Montag geht sie mit dem Kindergarten auch nochmal hin“, sagt Ute Hütsch. „Das bleibt halt nicht aus, wenn man direkt nebenan wohnt. Das Kind wird jetzt mit Reibekuchen abgefüllt und das Geld verbraten“, ergänzt ihr Mann Andreas schmunzelnd.

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