Kritik an Straßen NRWÄrger wegen Ampelschaltung in Eitorf – Autos blockieren Feuerwehrwagen

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Auf einer Brücke ist ein langer Rückstau, auch die Gegenfahrbahn ist stark befahren.

Seit der neuen Ampelschaltung bildet sich ein langer Rückstau auf der Hochstraße in Eitorf.

An Kurscheids Eck sorgt die geänderte Ampelschaltung für Probleme. Das geht so weit, dass die Rettungswagen nicht mehr durchkommen.

Die Linksabbieger-Ampel zeigt Rot. In der Abbiegerspur stehen die Fahrzeuge. Auch daneben, wo die Ampel Grün zeigt, geht es nicht vorwärts. Zu wenig Platz gibt es auf den beiden Fahrspuren.

Rückstau auf der Hochstraße und vor der Ampel an Kurscheid's Eck durch neue Ampelschaltung
Rainer Viehof, Bürgermeister von Eitorf sieht die Gefahr, dass Rettungsdienst und Feuerwehr stecken bleiben

Die Linksabbieger an Kurscheid's Eck Richtung Asbacher Straße haben nun eine eigene Ampelschaltung.

Ein Fahrer lenkt seinen Wagen über den Bürgersteig, zwei weitere folgen. Doch am Rückstau ändert das wenig. Bis auf die Mitte der Hochstraße stehen die Fahrzeuge nun. In Gegenrichtung fahren Autos auf. Diese Situation könne für Rettungsdienst und Feuerwehr zum echten Problem werden, warnt der Eitorfer Feuerwehrchef Jürgen Bensberg. „Die Autos stehen teilweise bis zur Abzweigung ins Auel“, beschreibt es Bensberg.

Bürgermeister fordert Änderung der Ampelschaltung von Straßen NRW

Feuerwehrgerätehaus und Rettungswache liegen nur wenige Meter dahinter. „Wir können natürlich über die Gegenfahrbahn fahren“, sagt er. Aber die sei nicht immer frei, und Autofahrer, die vom Innenort her kämen, hörten unter Umständen das Martinshorn auf der anderen Seite der Brücke zu spät.

Müsse die Drehleiter ausrücken, gebe es keine Chance, auszuweichen: Über den hohen Bordstein kann der 2,50 Meter breite und mehr als drei Meter hohe 16-Tonner nicht fahren. Die Drehleiter stünde also genauso im Stau wie alle anderen.

Ausweichmöglichkeiten gebe es nur über die Bogestraße, „die Siegstraße befahren wir gar nicht erst, weil wir dann an der Schranke stehen“. Erst seit der Landesbetrieb Straßen eine neue Ampelanlage an Kurscheids Eck (Kreuzung L 333/L 86) im Ortszentrum installierte und für die Linksabbieger eine separate Grünphase schaltete, gebe es diese Probleme, „vorher hat es funktioniert!“

Bürgermeister Rainer Viehof fordert eine schnelle Lösung

Bürgermeister Rainer Viehof fordert eine schnelle Lösung.

Bürgermeister Rainer Viehof hat sich bereits an Straßen NRW gewendet und eine Änderung der Ampelschaltung gefordert. Weder mit ihm noch mit Feuerwehr oder Rettungsdienst sei im Vorfeld gesprochen worden. Damit der Verkehr nach links leichter abfließen könne, sei nun der Verkehr auf der Hochstraße zum Stillstand gebracht worden. Seit der Ampelschaltung vor einigen Monaten habe er die Verkehrssituation rund um Kurscheids Eck beobachtet, sagt der Bürgermeister. Selbst in der Ferienzeit knubbele es sich.

Bürgermeister Viehof möchte die alte Ampelschaltung zurück

Viehof schaltet die Stoppuhr an seiner Smart Watch ein, zählt die Grünphase an der verkehrsabhängigen Abbiegerampel: „41 Sekunden. Es kann aber keiner fahren, weil alles blockiert wird.“ Natürlich wolle man die durch die Ampelschaltung verbesserte Sicherheit für Fußgänger erhalten, aber es habe bereits brenzlige Situationen auf dem Bürgersteig gegeben, den Autofahrer nutzen, um an den wartenden Linksabbiegern vorbeizukommen.

Es gebe auch andere Lösungen, betont Viehof, der dafür plädiert, die Ampelanlage wieder so zu schalten wie zuvor. Zusätzlich könne ein grüner Pfeil mit einem Querungsverbot für Fußgänger installiert werden oder ein gelbes Stroboskoplicht, das die Aufmerksamkeit der Linksabbieger erhöhe. Sowohl Viehof als auch Bensberg hoffen auf eine schnelle Änderung.

„Ich sehe eine zeitnahe Lösung als unerlässlich an“, betont der Bürgermeister. Steckten Feuerwehr und Rettungsdienst im Rückstau fest, sei die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist von acht Minuten teilweise nicht mehr einzuhalten. Spielraum für monatelange Berechnungen gebe es an dieser Stelle nicht. Viehof: „Der Verkehr muss so geregelt werden, dass der Rettungsdienst gewährleistet ist.“

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