„Gewaltiger Rumms“Wie Eitorfer die Räumung ihrer Häuser nach einer Gasexplosion erlebten

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Feuerwehrleute begutachten einen Kanalschacht.

Mitarbeiter der Gasversorger maßen mehrfach eine erhöhte Konzentration.

In Eitorf hat es am Dienstagmorgen eine Gasexplosion gegeben. Rund 20 Menschen mussten ihre Häuser mehrfach verlassen. 

„Ich stand gerade in der Küche und trank einen Kaffee, nachdem ich meine Kinder weggebracht hatte“, sagte der 34-jährige Gino Engels. Dann habe es einen gewaltigen Rumms gegeben. Als er nach draußen ging, sah er die zerborstenen Betonringe und den umgestürzten Gasgrill in seinem Garten.

An der Straße am Eiper Berg in Eitorf-Mühleip hat es am Dienstagmorgen eine Gasexplosion in einem Kanalschacht im Garten eines Einfamilienhauses gegeben. Die Druckwelle ließ einen Kanaldeckel auf der Straße aus der Verankerung fliegen. Andere Anwohner hatten den Knall ebenfalls gehört. „Das war eine heftige Explosion“, erinnerte sich Ferdi Frier. „Die Hunde haben angefangen zu bellen. Da habe ich erst wieder gewusst,w ie viele es hier gibt.“

Gasexplosion in Eitorf: 20 Menschen müssen Häuser verlassen

Die Feuerwehr rückte gegen 10.30 Uhr mit 24 Einsatzkräften unter Leitung von Gemeindebrandinspektor Jürgen Bensberg aus. Die Wehrleute Messungen an allen Kanalschächten vor, auch an der Stelle, wo die Betonringe geborsten waren. Zunächst gab es keine Erkenntnisse, doch dann wurde ein explosives Gemisch festgestellt. Alle Häuser wurden daraufhin von Polizisten und Wehrleuten geräumt – rund 20 Menschen harrten auf einem benachbarten Feld aus.

Anwohner sitzen auf einer Straße.

Rund 20 Anwohnerinnen und Anwohner mussten nach einer Gasexplosion in Eitorf ihre Häuser verlassen.

Schließlich nahmen Mitarbeiter zweier Gasversorger erneut Messungen vor, die zunächst wieder ohne Ergebnis verliefen. Die Menschen durften in ihre Häuser zurückkehren. Nach weiteren Messungen schlug auf dem Grundstück von Engels das fein justierte Instrument jedoch wieder an und zeigte eine hohe Gaskonzentration.

Die Anwohner mussten ihre Häuser also ein weiteres Mal verlassen. Frier hatte die wichtigsten Dokumente eingepackt und auch zwei Stühle für sich und seine Frau mitgebracht. Im Schatten der Einsatzfahrzeuge wartete die Nachbarschaft die weiteren Schritte ab. Feuerwehrmänner schafften Bänke herbei, Pavillons wurden aufgestellt. Mehrere Autobesitzer brachten ihre Fahrzeuge in Sicherheit, auch die Hundebesitzer brachten ihre Tiere mit.

Ursache für Entstehung des explosiven Gemischs zunächst unklar

„Sonst spielen da immer Kinder auf der Straße“, erklärte Claudia Kapell. „Der Gino hat ja selbst zwei Kleine.“ Vier und sechs Jahre alt sind die Kinder, doch sie waren zum Zeitpunkt der Detonation ebenso wenig zu Hause wie andere aus der Siedlung zwischen Büsch und Mühleip.

Die Ursache für die Entstehung des explosiven Gemischs und die mehrfach auftretende erhöhte Gaskonzentration blieb zunächst unklar. Gleich mehrere Versorgungsnetze gibt es in dem Ortsteil, sowohl Erd- als auch Flüssiggas. Die Erdgasanbieter hatten ihre Leitungen schnell abgeschiebert.

Das Flüssiggasunternehmen sperrte etwas später den Tank ab, der die Gebäude versorgte. Die Kontrolle der Leitungen allerdings werde zwei Tage in Anspruch nehmen, wie Feuerwehrchef Jürgen Bensberg erfuhr. Die 20 Bewohner könnten gefahrlos wieder in ihre Wohnungen zurückkehren, entschieden Polizei, Feuerwehr und die Versorger.

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