Abo

Das Zuhause der MusikEitorfer schließen Musikkneipe „Scheel Seck“ – Nachpächter gesucht

Lesezeit 3 Minuten
Die Musikkneipe Scheel Sick in Eitorf.

Die Musikkneipe Scheel Sick in Eitorf sucht einen neuen Pächter.

Sechs Jahre lang betrieben Bernd und Elke Brock die Musikkneipe Scheel Sick in Eitorf. Jetzt geht das Ehepaar neue Wege.

Musikgrößen von Adamo bis Led Zeppelin grüßen von den Wänden. Mehr als 100 Poster und Schallplattencover hängen im Saal und im Schankraum der Gaststätte „Scheel Seck“. Dazwischen Vinyl, Singles wie LPs, und auch zwei Gitarren. Die gesamte Deko würden Bernd und Elke Brock ihrem Nachfolger überlassen, wenn die „Scheel Seck“ in Kelters eine Musikkneipe bliebe.

Der 66-Jährige und die 64-Jährige suchen einen neuen Pächter. Für die Eheleute ist nach sechs Jahren der letzte Monat in der Gastronomie angebrochen. Im März 2017 hatten sie den „Gasthof zur Scheel Seck“, wie es am Gebäudegiebel steht, übernommen und der nicht brauereigebundenen Dorfkneipe ein neues Image verpasst. „Wie es hier weitergeht, wissen wir noch nicht“, sagt Bernd Brock.

Es gebe schon Interessenten, die in Verhandlungen mit dem Verpächter stünden, aber es dürften sich gern weitere melden. Freitags und samstags war die Gaststätte in den vergangenen Jahren geöffnet, außerdem alle vier Wochen sonntags zum Tanztee. „Gemütliche Kneipe, super Ambiente und nette Besitzer, dazu fast jedes Wochenende Live-Musik“, lautet ein typischer Kommentar in den sozialen Medien.

Alles zum Thema Musik

Bernd und Elke Brock haben Verschiedenes ausprobiert, um Gäste anzulocken. Es gab Jam-Sessions, eine Zauberer-Vorführung und Skatturniere. „Nur einmal musste ich ein Hausverbot aussprechen“, berichtet der Wirt. Ein Skatspieler hatte drinnen geraucht und wurde dann noch widerspenstig. Zu den Stammbesuchern zählen die Sänger des MGV Concordia Kelters, die in der „Scheel Seck“ proben. Auch konnte man den 174 Quadratmeter großen Saal bei den Brocks für private Feiern oder als Trauercafé buchen.

An erster Stelle stand jedoch Live-Musik. Die Bands Irish Stew und Hoves Meute nutzten die Location für Testkonzerte. Auch die Eitorfer Band „Pitchfork“ habe immer für ein volles Haus gesorgt, erzählt Brock, der selbst Musik in zwei Bands macht. Er ist der Schlagzeuger. „Bernd Noske war einer meiner vier Lehrer“, erinnert er an den 2014 gestorbenen „Nossi“ von Birth Control. Eine der Gitarren an der Wand stammt vom früheren Birth-Control-Bassisten Jürgen Goldschmidt.

Ein anderes persönliches Andenken ist in der Schlagerecke die Plattenhülle mit Widmung von Lotti Krekel. „Wir haben das hier gern gemacht, wir gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge “, sagt Bernd Brock. Man spürt, dass ihm eine Zukunft der „Scheel Seck“ als Musikkneipe am Herzen liegt. Sohn Adrian (23) und Tochter Stefanie (25) „haben oft mitgeholfen“, sagt Elke Brock.

Als Nachfolger kommen sie aber nicht Frage. Sie gehen beruflich andere Wege. „Zeit für anderes“ wollen ihre Eltern mit der Aufgabe der Kneipe gewinnen. Beide trommeln in der noch jungen Eitorfer Sambatruppe Cocada. Und er spielt mit dem Gedanken, im Schmelztal, wo das Paar wohnt, ein Flippermuseum zu eröffnen.


Konzerte zum Abschied

Drei Veranstaltungen stehen in der Musikkneipe „Scheel Seck“ noch auf dem Programm.

Am Samstag, 4. März, 20 Uhr, tritt die Eventband „Destination 9“ mit ihrem aktuellen Rock- und Pop-Repertoire auf.

Am Sonntag, 5. März, 15 Uhr, spielt die Gruppe Saitenwind 43 zum Tanztee bei Kaffee und Kuchen auf.

Den Schlussakkord setzen am Samstag, 11. März, ab 20 Uhr die beiden Bands von Bernd Brock mit einem Abschiedskonzert. Die Rocktransformers covern selten gehörte Perlen aus sechs Jahrzehnten; The Roots präsentieren musikalische Meilensteine der 60er und 70er Jahre. Der Eintritt ist frei.

KStA abonnieren