Die Beratung zu einem Kauf des Geländes der ehemaligen Pharmafabrik in Eitorf wurde von der Tagesordnung genommen.
EitorfRatspolitiker vertagen Entscheidung zum Kauf von Krewel Meuselbach

Krewel-Meuselbach in Eitorf wurde in diesem Jahr geschlossen, die Zukunft der Immobilie bleibt ungewiss.
Copyright: Ralf Rohrmoser-von Glasow
Die mit Spannung erwartete Beratung und eventuell auch Entscheidung über einen möglichen Kauf des leerstehenden Krewel-Gebäudes in Eitorf fiel im Gemeinderat am Montagabend (8. Dezember) buchstäblich ins Wasser. Denn sowohl im vorausgehenden nichtöffentlichen Teil der Ratssitzung als auch in der anschließenden öffentlichen Sitzung wurde die Sache von der Tagesordnung genommen.
Die Gemeindevertreter lehnten eine Beratung ab, weil sie von der Verwaltung vorher nicht ausreichend informiert wurden. Das bestätigte SPD-Fraktionschef Bernd Thienel auf Anfrage. Im Ältestenrat vor 14 Tagen hatte Bürgermeister Rainer Viehof noch angekündigt, dass er bis zur Ratssitzung die notwendigen Unterlagen für eine Entscheidung vorlegen würde.
Krewel Meuselbach: Kein Gutachten für die Ratsfraktionen in Eitorf
Der Rat sah sich jetzt aber kurz vor seiner Sitzung nicht in der Lage, sich ausreichend über den Kauf der sechs Millionen Euro teuren Immobilie zu informieren und dann eine Entscheidung zu treffen. Auf die Gemeinde kämen bei einem Kauf natürlich noch weitere hohe Millionenbeträge für Renovierungsarbeiten am Gebäude, Dach und Heizung zu. Ein detailliertes Gutachten zu den anstehenden Arbeiten und Kosten fehlte aber auf der Seite, die der Bürgermeister jetzt vorlegte.
Bereits im Mai war eine Sitzung zum möglichen Kauf am Widerstand der Fraktionen gescheitert.
Der parteilose Rainer Viehof liebäugelt damit, in der Industrie-Immobilie die Mosaikschule Brückenstraße unterzubringen, deren Neubau auf Kosten von rund 60 Millionen Euro geschätzt wird. Auch die Unterbringung des Rathauses im Krewel-Gebäude ist eine Idee für die ehemalige Pharma-Fabrik, die im Sommer nach Insolvenz und Übernahme vom neuen Besitzer geschlossen wurde. Voraussichtlich soll es in der Sache jetzt erst im Arbeitskreises Talachse weitergehen, dessen letzte Sitzung im November abgesagt worden war.

