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Wegen BaumängelnSportstätten in Eitorf nicht nutzbar – Gemeinde erlässt erneut Gebühren

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Siegparkhalle in Eitorf

Für Sportvereine geschlossen: Die Siegparkhalle muss wegen Brandstiftung saniert werden.

Die Eitorfer Sportvereine müssen das vierte Jahr in Folge keine Gebühren zahlen, weil ihnen kaum Sporthallen zur Verfügung stehen.

Für das zurückliegende Jahr 2022 müssen die Vereine keine Sportstättengebühr zahlen. Einstimmig fasste der Hauptausschuss einen entsprechenden Beschluss, den er als Empfehlung an den Rat weitergibt.

Auch auf die Erhebung von 70 Euro pro Mannschaft im Spielbetrieb soll verzichtet werden. Damit zahlen die Vereine im vierten Jahr in Folge keine Gebühren. Grund zur Freude ist das indes nicht: Denn Möglichkeiten, Vereinssport auszuüben, gibt es in Eitorf so gut wie nicht mehr.

Eitorfer Sportstätten geschlossen – wegen rutschiger Fliesen und Brandstiftung

Die Siegparkhalle bleibt nach der Brandstiftung im Juli 2022 weiter geschlossen. Derzeit laufen Untersuchungen, ob die Statik eines Betonpfeilers angegriffen ist. Weiterhin können also keine Fußball-Hallenturniere stattfinden, die für die Vereine eine wichtige Einnahmequelle sind.

Das Hermann-Weber-Bad ging nach langer Sanierung erst im Sommer in den Probebetrieb mit eingeschränkter Nutzung, musste zwischendurch immer mal wieder wegen technischer Störungen und rutschiger Fliesen schließen, wo nachgebessert werden musste.

Auch die Sporthalle Am Eichelkamp war wegen der Ausbesserung der rutschigen Fliesen zwischenzeitlich geschlossen, worunter auch der Vereinssport litt.

Rechtsstreit wegen zahlreicher Baumängel

Die Gemeinde befindet sich mit dem Generalunternehmer Monte Mare im Rechtsstreit wegen etlicher Baumängel. Im April vergangenen Jahres brach den Vereinen auch noch die Sporthalle in Irlenborn weg: Sie wurde zur Asylbewerberunterkunft umgewidmet.

Die Vereine haben deutlich weniger Trainingsmöglichkeiten und -zeiten; Mitglieder zu halten oder gar neue zu gewinnen, wird so zunehmend schwieriger. Mit der Befreiung von den Gebühren will man die Vereine wenigstens an dieser Stelle entlasten.

Erst wenn alle Sportstätten wieder annähernd vollständig geöffnet sind, will die Verwaltung wieder satzungsgemäß abrechnen. 15 000 Euro müssen die Vereine insgesamt für die Nutzung im Jahr zahlen.

Neuer Berechnungsschlüssel soll Eitorfer Sportvereine entlasten

Die Summe wird durch die Zahl der Übungseinheiten geteilt, in den vergangenen Jahren kostete die Einheit die Vereine zwischen 2,20 und 2,80 Euro.

Für dieses Jahr hat die Gemeindeverwaltung vor, die Gebühr zumindest teilweise wieder abzurechnen; aber nicht nach dem bisherigen Schlüssel, weil durch die geringe Anzahl der Einheiten eine zu hohe Summe auf die Vereine zukäme.

Stattdessen schlägt die Verwaltung vor, ausschließlich die tatsächlich angefallenen Stunden abzurechnen. Die 70 Euro für die am Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften sollen in diesem Jahr wieder bezahlt werden müssen.

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