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Karussell und FrittenZwischen 70 und 80 Euro geben die Besucher auf der Eitorfer Kirmes aus

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Die Eitorfer Kirmes erstrahlt am Abend in hellen Farben.

Die Eitorfer Kirmes erstrahlt am Abend in hellen Farben.

Eine Fahrt auf einem der großen Fahrgeschäfte kostet 5 Euro, Kölsch zwischen 1,80 und 2 Euro.

Von Krise, Inflation und Geldnot war am Wochenende auf der Eitorfer Kirmes nichts zu spüren: Gut besucht wie eh und je war die 880. Ausgabe der größten Kirmes im Rhein-Sieg-Kreis. Tausende Besucherinnen und Besucher schoben sich durch die Straßen. Um den größtmöglichen Genuss zu erleben, lassen sie sich den Kirmes-Bummel einiges kosten.

„Ein Pflichttermin“ ist dieser für Familie Derksen. Oma, Opa, Papa und die drei Enkel stehen vor dem Flugzeug-Karussell. Die drei Kinder bekommen je einen gelben Fahrchip in die Hand gedrückt und dürfen abheben. „Die großen Fahrgeschäfte kosten fünf Euro. Das ist okay, aber schon viel, wenn man drei Kinder hat“, sagt Vater Waldemar Derksen, der in Asbach lebt.

Bei der Turm-Garde gibt es drei Reibekuchen für vier Euro

„So waren die Preise aber auch schon, als er klein war“, werfen die Großeltern Peter und Elvira Derksen ein. „Wir waren schon gemeinsam auf dem Riesenrad.“ Als die Fahrt auf dem Flugzeug-Karussell zu Ende ist, wollen die Kinder nochmal. „Einmal reicht“, findet Waldemar Derksen. „Wir wollen ja noch essen: Fritten, Pizza und Churros, das gehört dazu.“ 70 bis 80 Euro gebe er für einen Kirmes-Besuch mit Kindern aus. „Dafür gehen wir nur einen Tag“, sagt er.

Andere Gäste locken die Fahrgeschäfte weniger, dafür die Imbiss- und Getränkestände: Zahlreiche Vereine wie der SV Eitorf, die Närrische Brückenwache oder die KG Turm-Garde 77 verkaufen an ihren Getränkewagen und Festzelten Kölsch zwischen 1,80 Euro und 2,00 Euro. Reibekuchen kosten bei der Turm-Garde pro Stück 1,50 Euro, im Dreierpack vier Euro. Apfelmus gibt es dafür umsonst.

Für Familie Derksen ist die Eitorfer Kirmes ein Pflichttermin.

Für Familie Derksen ist die Eitorfer Kirmes ein Pflichttermin.

Bratwurst im Brötchen kann man sich ab 4 Euro schmecken lassen, den Spießbraten für 6 Euro. Backfisch gibt es an mehreren Ständen für sieben bis acht Euro, die Remoulade gibt es kostenfrei dazu. Eine Toiletten-Flat für einen Tag kostet bei dem Wagen vor der Kirche St. Patricius 3,50 Euro, für alle Tage 8 Euro.

Die Eitorfer Kirmes gehört für Besucher zu den Highlights im Herbst

Ein Ehepaar um die 60 schlendert über den Marktplatz, zwischen Autoscooter, dem Wellenflug-Kettenkarussell und dem rasanten „Heroes“. Wie sie heißen, wollen sie nicht sagen, aber sie kämen aus Hennef. „Pützchens Markt, das Hennefer Stadtfest, die Eitorfer Kirmes und der Martini Markt in Bad Honnef sind die Highlights im Herbst“, sagt er.

„Ab einem gewissen Alter, wie unserem, ist es spätabends zu voll, tagsüber zu lange leer – man muss die richtige Zeit erwischen, wenn die Jugendlichen noch nicht da sind.“ Das habe heute nicht so gut geklappt. „Auf die meisten Sachen gehen wir natürlich nicht drauf, nur die harmlosen Sachen. Wenn man 1,90 Meter groß ist, bekommt man nur Rückenschmerzen und die Enkel sind da auch noch zu klein für.“ Deswegen gingen sie nur auf den Wellenflug und etwas essen, sagt er.

„Man guckt sich das fürs Feeling an“, fügt sie hinzu. „In Eitorf ist die Kirmes dörflich-gemütlich, auf Pützchens Markt geht es ums Sehen und Gesehen werden, hier ist es entspannter.“ 30 bis 50 Euro gäben sie zu zweit für den Kirmes-Besuch aus. Dann gehen sie weiter, in das Meer aus Menschen und bunten Lichtern.