Kommentar zum Aus für ZFEitorfs Trauma wiederholt sich

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Das Werk von ZF Friedrichshafen in der Bogestraße.

Ein schwarzer Tag für Eitorf. Das Unternehmen ZF Friedrichshafen hat das Ende des Standorts in der Bogestraße angekündigt, schon Ende 2025 soll das Werkstor sich endgültig schließen. Das ist fatal.

Für die Beschäftigten, von denen ein Großteil seit vielen Jahren, manche seit der Ausbildung, bei dem Automobilzulieferer arbeiten. Für ihre Familien. Für die Betriebe, die mit dem Werk zusammenarbeiten. Für Eitorf.

690 Jobs fallen weg, Steuern fallen weg, der größte Arbeitgeber an der Oberen Sieg fällt weg. Für ZF ist es das erste Mal, dass ein Werk geschlossen wird. Für Eitorf dagegen wiederholt sich das Trauma: 1992 verkündete Schoeller Wolle die Entlassung von 150 Mitarbeitern, einem Viertel der Belegschaft. 2005 kam das endgültige Aus.

Seit Jahren blickte man in Eitorf bang in die Bogestraße

Erholt hat sich die Sieggemeinde davon nie so richtig. Bang blickte man seit Jahren in die Bogestraße und fragte sich, wie gut die Aussichten für ein Fortbestehen von ZF Friedrichshafen dort wohl sind.

Mit steuerlichen Zugeständnissen der Gemeinde und mit Verzicht seitens der Beschäftigten sollte der Fall abgepuffert werden. Betriebsrat und Politik arbeiteten an einem Konzept, das dem Werk Perspektiven bieten sollte.

Doch die sah man am Bodensee nicht. Um wettbewerbsfähig zu bleiben habe man diesen Schritt der Schließung gehen müssen, sagte ZF-Pressesprecher Florian Tausch. Dass Beschäftigte und Politik um das Werk und die Arbeitsplätze kämpfen wollen ist ganz richtig. Dennoch müssen Bürgermeister und Wirtschaftsförderung über Alternativen für den Standort nachdenken.

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