Die Big Band der Bundeswehr ist ein echter Publikumsmagnet: Die 24 Profimusiker spielen Swing, Rock und Pop und haben schon vor politischen Schwergewichten und dem Papst gespielt, waren umjubelte Gaststars beim Heavy-Metal-Kultfestival in Wacken.

Am 7. Juni 2023 soll die Big Band auf dem Marktplatz in Eitorf auftreten – bei freiem Eintritt. Organisiert haben das der Eitorfer Heimatverein und der Tauchclub Xarifa. Doch nun droht das Benefizkonzert, das die Bundeswehr ohne Gage zugunsten von Eitorfer Einrichtungen spielen will, zu platzen: Es fehlen 24 Helfer, die beim Auf- und Abbau der Bühne unterstützen.

Konzert auf dem Marktplatz zum 40-jährigen Bestehen des Eitorfer Heimatvereins

Im April vergangenen Jahres reifte der Plan, einen Gratis-Auftritt der Big Band auf dem Markt zu veranstalten, erzählt Heimatvereins-Vorsitzender Alwin Müller. „Unser Wunsch war es, zum 40-jährigen Bestehen des Heimatverein uns und Eitorf das Konzert zu schenken.“

Im Herbst stieg der Tauchclub mit ein. Die Bundeswehr kam bereits nach Eitorf, um sich die Gegebenheiten anzuschauen. Bürgermeister Rainer Viehof sei von Anfang an involviert gewesen, berichtet Müller, und habe zugesagt, dass Freiwillige Feuerwehr und Mitarbeiter des Bauhofs mit anpacken.

„Wir können und werden auch helfen“, sagt Viehof. So werde der Bauhof zum Beispiel die Straßensperrung übernehmen. Auch das Ordnungsamt werde im Boot sein, dafür sorgen, dass der Marktplatz frei ist, Beschilderungen und Zufahrtsbeschränkungen aufbauen.

Big Band der Bundeswehr reist mit zwei Bussen und vier Sattelschleppern an

Denn die Big Band reist mit großem Gepäck: Vier 40-Tonner mit Equipment und zwei Reisebusse müssen Platz am Markt finden, die Straße vor dem Rathaus muss auf eine Spur verengt werden. Den Auf- und Abbau der Bühne könnten die Kräfte der Gemeinde aber nicht leisten, so Viehof. Davon sei auch nie die Rede gewesen.

Für ihren Auftritt ohne Gage macht es die Big Band jedoch zur Voraussetzung, dass sowohl beim Aufbau morgens von 7 bis 13 Uhr als auch abends nach dem Ende des Konzerts ab 22.30 Uhr bis etwa 3 oder 4 Uhr nachts jeweils zwölf kräftige Menschen mit anpacken.

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„Wir hatten uns auf die Zusage verlassen“, sagt Müller. Dass die Gemeinde dies nicht leisten könne, bringe nun alles ins Wanken. Die Freiwillige Feuerwehr habe ebenfalls abgesagt, weil sie an dem Tag sonst den Brandschutz in der Gemeinde nicht sicherstellen könne.

24 Leute müssen beim Auf- und Abbau der Bühne in Eitorf mit anpacken

Nun sucht der Heimatverein helfende Hände, die Zeit drängt: Bis zum 9. Januar muss die Bundeswehr engagiert werden, sonst platzt das Benefizkonzert der Hochkaräter. Alles andere sei in trockenen Tüchern, so Müller: Der Antrag für die Genehmigung des Konzerts sei vorbereitet, mit der Eitorf-Stiftung eine Schirmherrin gefunden, die Turmgarde sorge fürs leibliche Wohl, der Förderverein der Feuerwehr für die Getränke.

Er habe bereits um Hilfe bei den anderen Vereinen in Eitorf gebeten, berichtet Müller: „Wir haben alle zwölf Karnevalsgesellschaften angeschrieben, Sportvereine haben ihre Mitglieder gefragt – Fehlanzeige!“

Jetzt hofft er auf Engagement aus der Bevölkerung: „Es muss doch machbar sein, dass wir in Eitorf 24 Leute finden!“ Auch der Bürgermeister ist sicher: „Wir kriegen das ans Laufen!“

Der Heimatverein hat eine E-Mail-Adresse eingerichtet, unter der sich Tatkräftige bis zum 4. Januar melden können.