Grundschulausbau in WindeckDie OGS wird mit tonnenschweren Modulen ausgebaut

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Eines der Module soll Räume für die Offene Ganztagsschule beherbergen.

Windeck – An der Grundschule in Obernau fährt ein Schwerlasttransporter vor. Er bringt eine Art Container, es ist ein Modul für den Ausbau der Schule. 16 mal vier mal drei Meter groß sind diese Module – und bis zu 24 Tonnen schwer. Das Ordnungsamt beaufsichtigt die Anlieferung. Nach dem Baukastenprinzip werden die Module mithilfe eines 450-Tonnen-Krans am vorbereiteten Standort aufgebaut.

Die Gemeinde Windeck treibt derzeit umfangreiche Bauprojekte in der Infrastruktur und bei den Schulen voran, eines davon ist diese Baustelle an der Gemeinschaftsgrundschule Obernau. Für die Offene Ganztagsschule (OGS) entstehen hier vier neue Räume mit je 75 Quadratmetern Fläche.

Am Rande des Schulhofs wird zudem eine neue Kindertagesstätte errichtet, die auf zwei Geschossen Platz für vier Gruppen bieten wird. Die neuen Schulräume sollen schon vom 1. August an genutzt werden können, die Tagesstätte soll von Oktober an Kinder aufnehmen.

Der Bedarf an Kita- und Schulplätzen steigt

„Die Baumaßnahmen sind erforderlich, um dem steigenden Bedarf an Kita- und Schulplätzen gerecht zu werden“, erläutert Oliver Patt, Fachbereichsleiter für Bau- und Gebäudemanagement der Gemeindeverwaltung. Der Schulstandort werde durch den Ausbau gestärkt und vorbereitet für die Erschließung neuer Baugebiete in Windeck und für den damit verbundenen Zuzug von Familien.

Viele individuelle Wünsche wollte die Gemeinde bei der Nachverdichtung am bestehenden Standort berücksichtigt wissen. Die Schallemissionen unmittelbar neben der Schule sollten bei den Bauarbeiten so gering wie möglich sein, gleichzeitig sollten die Arbeiten möglichst zügig vorankommen. Das Konzept des Unternehmens Alho Systembau GmbH überzeugte.

Die Firma aus dem oberbergischen Friesenhagen stellt modulare Gebäude speziell für Bildungseinrichtungen her. Ein Vorteil dieser Modulbauweise ist, dass Alho die Bestandteile des Neubaus auf dem Firmengelände vorfertigt. Sie können dort noch vor dem Aufbau am vorgesehenen Standort besichtigt werden. Die Tragkonstruktion eines jeden Moduls besteht aus Stahl und ist in Trockenbauweise verkleidet.

Die Dächer tragen Photovoltaik und sind begrünt

„Durch den Gesamtaufbau haben sie besonders gute bauphysikalische Eigenschaften, zudem wurde beim Konzept Wert auf Nachhaltigkeit und eine gute Energieeffizienz gelegt. Eingebaut sind Lüftungsanlage und Wärmepumpe“, legt Patt die Überlegungen dar, die zur Entscheidung für dieses Modell führten. Die Dächer werden mit einer Photovoltaik-Anlage ausgerüstet und zusätzlich begrünt.

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Der Hersteller montiert die Baukörper in seinen Hallen weitgehend vor.

Die zusätzlichen Schulräume sind in zwei Tagen aufgebaut, der Aufbau der Kita wird etwa vier Tage dauern. Für den Schulbau sind 900.000 Euro veranschlagt. Die Bausumme für die Kita, inklusive Außenanlagen mit viel Platz für Spielmöglichkeiten, liegt noch unter drei Millionen Euro.

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„Um Probleme, etwa bei der Materialbeschaffung zu reduzieren, haben wir die Firma als Generalunternehmen eingesetzt, und das funktioniert bisher einwandfrei“, so Patt. Wegen der angespannten Marktlage wurde auch der gemeindeeigene Bauhof eingesetzt. Den Planungsprozess für den Bau beider Gebäude haben Mitarbeiter der Gemeinde begleitet.

Von der Planung bis zur Inbetriebnahme beanspruchen beide Projekte neun Monate. Jede Kita-Gruppe verfügt neben einem hellen, großzügigen Gruppenraum über einen Schlaf- und Nebenraum, hat eine eigene Küche, Duschmöglichkeit, Balkon und Terrasse. Auch an eine Matschschleuse und einen lichtdurchfluteten Spielflur ist gedacht. Die moderne Raumaufteilung in den neuen Gebäuden und die unmittelbare Anbindung an den Busbahnhof werde den Standort langfristig attraktiv machen, davon ist Patt überzeugt.

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