„Gegen Hetze und Hass“Aufrufe zum Protest in Troisdorf, Bonn und Eitorf

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Demonstranten vor der Stadthalle, im Hintergrund ist das Troisdorfer Rathaus zu sehen. Die Demonstranten tragen Transparente mit Aufschriften wie „Nationalismus ist keine Alternative“.

Erst im November hatten sich Demonstrationen gegen eine AfD-Veranstaltung in der Troisdorfer Stadthalle gewandt.

Nach dem Bekanntwerden des Geheimtreffens in Potsdam werden immer mehr Gegendemos auch in der Region Bonn und Rhein-Sieg angemeldet.

Zu mehreren Kundgebungen gegen Rassismus und Rechtsextremismus sind die Menschen in der Region in der kommenden Woche aufgerufen.

„Hätz statt Hetze!“ ist zunächst eine Veranstaltung im Troisdorfer Stadtteil Spich überschrieben. Am Mittwoch, 24. Januar, versammeln sich die Teilnehmenden um 18.30 Uhr auf dem Bleimopsplatz. „Spich stellt sich quer“, hat ein Bündnis von Privatpersonen um den Ortsvorsteher Nico Novacek angekündigt; „gegen Rassismus und für Demokratie im Veedel.“

Viele Menschen mit Migrationsgeschichte haben Angst vor rassistischen Übergriffen
Erkan Zorlu, Troisdorfer Vizebürgermeister

Als „nicht hinnehmbar“ bezeichnen die Initiatoren der Demonstration den Versuch, „menschenverachtende Politik und Rhetorik salonfähig zu machen“. Gegen geheime Nazitreffen, Pläne zur millionenfachen Vertreibung von Migranten und rassistische Politik müsse die Mitte „laut und gemeinsam“ auf die Straße gehen.

Eine weitere Veranstaltung organisieren Vertreter der Troisdorfer Grünen. „Viele Menschen mit Migrationsgeschichte haben Angst vor rassistischen Übergriffen und einem Machtzuwachs für die AfD und andere Rechtsextreme – auch hier in Troisdorf in unserer Nachbarschaft“, sagt Erkan Zorlu, einer der beiden Parteivorsitzenden der Grünen in Troisdorf. Gemeinsam mit der Co-Vorsitzenden Ulrike Pick ruft Zorlu zur Demonstration für Samstag, 27. Januar, auf.

Kundgebung in Bonn am Sonntag auf dem Markt

„Für Vielfalt und Zusammenhalt – Aufstehen gegen Rassismus und Rechtsextremismus“ ist die Veranstaltung überschrieben, die um 14 Uhr am Ursulaplatz in der Troisdorfer Innenstadt beginnt. Die Initiatoren bereiteten die Demonstration in einem breiten politischen und bürgerschaftlichen Bündnis vor, betonten Ulrike Pick und Erkan Zorlu.

„Es ist Zeit, dass wir als Gesellschaft gemeinsam für unsere Demokratie und Vielfalt einstehen!“, steht über dem Aufruf der Bonner Grünen, CDU, SPD, FDP, Linken und VOLT zu Demonstration und Kundgebung auf dem Bonner Markt am Sonntag, 21. Januar, um 14 Uhr.

„Nie war es wichtiger, unsere Stimme zu erheben und aktiv für unsere Demokratie einzustehen“, schreiben die Initiatoren, die längst eine große Zahl an weiteren Initiativen, Verbänden, Vereinen und Privatpersonen als Unterstützer gewonnen haben.

Teilnehmer demonstrieren gegen AfD-Veranstaltung in Eitorf

Aus Protest gegen eine Veranstaltung der AfD haben Politik und Zivilgesellschaft in Eitorf zu Kundgebung und Demonstrationszug für Dienstag, 23. Januar, aufgerufen: Das Thema „Remigration“, also die Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund, wird auf der Agenda einer AfD-Veranstaltung im Eitorfer Bürgerzentrum stehen.

Erwartet werden Mitglieder der AfD-Bundestagsfraktion, darunter auch der Windecker Roger Beckamp. Er hat im Vorfeld die „Remigration“ als die „zentrale Frage unserer Zeit“ bezeichnet, sie sei „kein Geheimplan, sondern ein Versprechen“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gegendemo versammeln sich zum Protest um 17.30 Uhr am Bahnhof Eitorf; um 18 Uhr startet ein Demonstrationszug zum Marktplatz. 

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