5. AuflageNeunjähriger Ukrainer überzeugt beim Bergzeitfahren der Hennefer Radsporttage

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Ein Kind ist auf einem Rennrad unterwegs.

Arsenii Skkliaror (9) aus der Ukraine trainiert seit Mai beim RV Blitz Spich.

Für Unzufriedenheit sorgte die Resonanz am Samstag. Statt der erhofften 350 Starter gingen bei miesem Wetter nur 35 Fahrer an den Start.

Es dauerte kaum 100 Meter, da bekamen es die Protagonisten mit zehn Prozent Steigung zu tun. Rund 500 Meter weiter waren es stolze 17 Prozent. Und kurz bevor der erste Kilometer passiert wurde, mussten immerhin 14 Prozent bewältigt werden. Dann aber hatten die Teilnehmer beim ersten Bergzeitfahren der 5. Hennefer Radsporttage das Schlimmste überstanden.

Der Aufgalopp am Freitagabend bei der gemeinschaftlich vom Radsportvereins Bike & Ski Sankt Augustin und dem Radclub „Cito“ 1906 Hennef-Geistingen ausgerichteten Zweirad-Veranstaltung war kurz und heftig. Nur rund 4000 Meter waren zu absolvieren. Die hatten es mit 120 Höhenmetern aber in sich. „Wir hatten das Bedürfnis, unser Angebot zu erweitern und mehr anzubieten“, erläuterte Cito-Vorsitzender Bernd Doelp.

Raphael Otto vom 1. FSV Köln sorgte für einen neuen Streckenrekord

Bike & Ski-Vorstandsmitglied Nico Marchlewski konnte ein ansehnliches Meldeergebnis für die Premiere vermelden: „Es fahren fünf Jugendliche, sieben Senioren, sieben Frauen und 40 Männer mit.“

Eine Frau sitzt lachend auf ihrem Rennrad.

Carmen Burmeister startete mit Hilfe von Alex und Marit Lipps zum Bergzeitfahren. Sie sollte als Zweite bei den Frauen ins Ziel kommen.

Erster Starter überhaupt war mit der Nummer 1 am Lenker Kilian Simmich aus Köln, der später dem drittgestarteten Matti Siebel (9:22 Minuten) aus Emmerich zum Sieg gratulieren sollte. Tapfer schlug sich Arsenii Skkliaror vom RV „Blitz“ Spich. Der neunjährige Youngster stammt aus der Ukraine und trainiert erst seit Mai dieses Jahres bei den Aggerstädtern. „Er ist sehr talentiert“, lobte sein Trainer Ingo Scholz.

Für den ersten Streckenrekord bei den Männern sorgte Raphael Otto vom 1. FSV Köln. Der 37-Jährige benötigte exakt 7:30 Minuten. Die Bestmarke bei den Frauen lautet 8:14 Minuten und dürfte im kommenden Jahr schwer zu knacken sein. Niemand Geringeres als Janine Meyer (46), im vergangenen Jahr noch Siegerin beim Ötztaler Radmarathon, gab ihre Visitenkarte in Geistingen ab.  

Hennefer Radsporttage: Veranstalter von Resonanz am Samstag enttäuscht

Für die Troisdorferin Carmen Burmeister blieb, trotz einer beachtlichen Zeit von 8:40 Minuten, nur Rang zwei. Die 43-Jährige freute sich dennoch im Ziel: „Es ist doch schön, wenn man mit dem Fahrrad zum Wettkampf fahren kann. Ich komme nächstes Jahr wieder.“ Schnellster Senior war Bernhard Scheufens in 9:09 Minuten. Cito-Geschäftsführer Berthold Schmitz zog ein positives Fazit: „Das hat heute auch deshalb so gut geklappt, weil uns das Hennefer Ordnungsamt und die Polizei so gut unterstützt haben.“

Am Samstag wurde es mit Distanzen über 43, 75 und 113 Kilometer ins Bergische Land dann traditionell wieder etwas länger. Die 410, 740 und 1300 Höhenmeter waren hierbei etwas verträglicher verteilt. Ergänzend wurden eine Kultur-Tour sowie eine geführte Gravelbike- und Mountainbike-Runde angeboten. Die Resonanz war insgesamt jedoch mager. „Statt der erhofften 300 bis 350 Starter sind wegen des schlechten Wetters nur 35 Unentwegte gestartet“, berichtete Doelp.

Beim Einzelzeitfahren starteten die Fahrer allein „gegen die Uhr“

Am Sonntag führten – bei besserem Wetter und deutlich mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmern – Strecken über 49, 71, 109 und 157 Kilometer von Hennef aus in verschiedene Richtungen und stets zurück zur Gesamtschule Meiersheide.

Beim Einzelzeitfahren starten die Fahrerinnen und Fahrer nicht gemeinsam, sondern allein „gegen die Uhr“. Gewonnen hat, wer die geringste Fahrtzeit benötigt. So auch beim Bergzeitfahren, eine Spezialdisziplin des Einzelzeitfahrens. Hierbei wird meistens eine relativ kurze Strecke befahren, die allerdings fast durchgängig mit hohen Steigungsprozenten versehen ist. In Geistingen war zumindest die Zielankunft am Sportplatz in Söven flach gehalten und nicht auch noch eine Bergankunft, wie man es zum Beispiel von der Tour de France kennt.

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